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Technik

Zeit, dass sich was dreht

Für die umfassende Ausbildung der Arbeitstechniken von Längs-, Plan- und Kugeldrehen sowie Gewindeschneiden wurde das Technikzentrum des WIFI Kärnten mit 14 neuen zyklengesteuerten Drehmaschinen der Firma Weiler aufgerüstet.

Ob in der Metallverarbeitung, in Schmieden oder im Maschinenbau – überall werden die Kenntnisse des Drehens täglich gebraucht. Und um diese von Grund auf zu erlernen, bietet das WIFI Kärnten mehrere Kurse an, welche von der Einführung bis hin zur vertiefenden Fortbildung reichen, damit der Weg zum Dreh-Profi Gewinde um Gewinde stetig voranschreiten kann.

Um die notwendigen Maschinen zum Erlernen des Drehens unter Berücksichtigung aller zeitgemäßen Standards bereitzustellen, hat man das Technikzentrum mit 14 neuen zyklengesteuerten Drehmaschinen der Firma Weiler aufgerüstet. WIFI-Werkmeister Franz Schöffmann berichtet: „Die neuen Maschinen werden den steigenden Anforderungen gerecht, die Bedienung ist einfacher gestaltet, die Bildschirme wurden im Vergleich zu älteren Apparaten vergrößert. Im Prinzip kann man es mit dem Kauf eines neuen Smartphones vergleichen.“

Qualität mit Nachhaltigkeitsversprechen

Die Firma Weiler wurde im Jahr 1938 in Herzogenaurach in Bayern gegründet. In mehr als 80 Jahren hat sich das Unternehmen einen hervorragenden Ruf in zahlreichen Branchen erworben: Von Werkzeug- und Formenbau über Instandhaltung und Fertigung bis hin zur Aus- und Weiterbildung. Mit über 150.000 verkauften Einheiten ist Weiler Marktführer für konventionelle und zyklengesteuerte Präzisions-Drehmaschinen im deutschsprachigen Raum.

Diese Maschinen werden ressourcenschonend gefertigt und sind im Produktionsalltag besonders energieeffizient. Das nachhaltige Konzept des Unternehmens umfasst die gesamte Lebensdauer einer Maschine von ihrer Fertigung über den Betrieb bis zum Recycling. Alle Geräte sind mit dem innovativen Energiesparsystem „e-TIM“ ausgestattet, womit der Stand-by-Energiebedarf einer großen, leistungsstarken Zyklenmaschine um bis zu 85 Prozent reduziert werden kann.

Das Programm überwacht dabei drei Funktionen: Das Antriebsmanagement speist die Bremsenergie permanent ins Stromnetz zurück. Nicht benötigte Nebenaggregate werden automatisch ausgeschaltet und bei Stillstand wechselt die Maschine nach einem definierten Zeitraum in den Stand-by-Modus. Nachhaltigkeit ist den Geschäftsführern Friedrich, Michael und Alexander Eisler eben ein großes Anliegen und wird ganzheitlich umgesetzt.

14 neue Drehmaschinen im WIFI Technikzentrum

Im Technikzentrum des WIFI stehen aber nicht die großen „Kapazunder“, sondern vielmehr die kleinen Brüder derselben. „Wir arbeiten mit den kleinsten Maschinen von Weiler“, erklärt Schöffmann. In dem Einführungskurs, welcher sich vorwiegend an auszubildende Lehrlinge richtet, werden einfache Drehteile erstellt, wie Bolzen, Hülsen und Gewinde. „Funktionieren diese Fertigkeiten, werden kompliziertere Konturen bearbeitet.“

Bei den zyklengesteuerten Maschinen muss der Werkzeugwechsel im Gegensatz zu den CNC-Maschinen noch per Hand erfolgen, sprich: Der Kursteilnehmer muss die Maschine exakt einstellen, die Werkzeuge vermessen und einspannen und erlernt die einzelnen Schritte umfassend. Das Schwierigste ist laut Schöffmann ohnehin der Start: „Es braucht Zeit, bis man im Umgang mit den Maschinen vertraut wird, das notwendige Gefühl für die einzelnen Einstellungen erhält. Daher ist es unerlässlich, dass jeder Teilnehmer ein eigenes Gerät zur Verfügung hat. Nur so kann man dann individuell auf die verschiedenen Thematiken eingehen, etwaige Probleme besprechen und effizient beheben.“

Verarbeitet werden dabei so gut wie alle Werksstoffe: „Stahl, Messing, Kupfer aber auch Holz und Kunststoffe.“ Gerade in der Einzel- und Kleinserienfertigung sind diese Maschinen in Wirtschaftlichkeit und Effizienz Vorreiter, die Vorteile sprechen für sich: „Eine schnelle Umsetzung von der Zeichnung bis zum fertigen Werkstück, eine optimale Ergonomie und Zugänglichkeit für den Bediener, kürzeste Rüstzeiten, großzügig dimensionierte Arbeitsräume bei minimalem Platzbedarf und Werkzeugmachergenauigkeit nach DIN 8605.“

Praxisnaher Unterricht

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Franz Schöffmann unterrichtet bereits seit über 30 Jahren am WIFI. Als gelernter Maschinenschlosser kommt er direkt vom Fach und hat als Werkmeister im Maschinenbau, Schlossermeister und Landmaschinentechniker bereits die CNC Programmierung von Großmaschinen geleitet. „Für Fräsmaschinen bearbeitet man in diesem Sektor Teile, die zwischen fünf und sechs Tonnen schwer sind.“

Sein geballtes Fachwissen aus der Praxis will er seinen Kursteilnehmern weitergeben. „Ich möchte zeigen, welche Möglichkeiten man am Arbeitsmarkt hat, wenn man gewissenhaft und mit dem nötigen Ernst eine qualifizierte Ausbildung absolviert. Viele glauben, dass ein wenig Computerfachwissen bereits ausreichend ist, um solche Maschinen zu bedienen. Das stimmt so natürlich nicht. Es braucht die Übung und das nötige Hintergrundwissen. Gute Facharbeiter verstehen ihr Handwerk und können Einzelteile genauso anfertigen sowie komplexe Strukturen und wissen, wie Reparaturen erledigt werden.“

Die voranschreitende Technik unterstützt diese Vorgänge und vereinfacht vieles, dennoch ist ein gewisses Grundwissen unerlässlich. Denn was nützt die teuerste Maschine, wenn sie keiner korrekt bedienen kann, um die vielen Zusatzfunktionen nicht Bescheid weiß und technische Möglichkeiten einfach nicht erkennt?



"Eine Zeichnung auf ein Werkstück umsetzen ist eine Kunst, die gelernt sein will."

Sein Appell richtet sich auch an die Unternehmen selbst: „Die Unternehmer sollten die Chance solcher Kurse vermehrt nutzen und ihre Lehrlinge dafür anmelden, um Probleme bei Prüfungen von vornherein zu vermeiden. Jeder, der einmal alleine vor so einer Maschine steht und mit ihr arbeiten muss, hat einen enormen Lerneffekt. Schwächen können ausgebessert werden und ich als Trainer kann motivierend Hilfestellung leisten, ohne dass jemand verzweifelt. Ich lege auf jeden einzelnen mein Augenmerk, fördere die Guten und kümmere mich intensiv um diejenigen, die sich noch etwas schwerer tun. Damit letztlich alle die gleiche Chance haben, am Markt zu bestehen und in eine erfolgreiche, berufliche Zukunft zu gehen.“

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