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Die Diskussion um Künstliche Intelligenz (KI) in der Fotografie ist omnipräsent. Programme wie Midjourney, Adobe Firefly oder Dall-E zaubern quasi aus dem Nichts Bilder hervor. Und auch in Photoshop sind bereits zahlreiche KI-basierte Tools integriert. Ein Blick hinter die Linse mit Fotografin Sigrid Heimhilcher zeigt, dass die KI sich allerdings nicht auf alle Bereiche der Fotografie gleich auswirkt. Sie erzählt, wie sie die Künstliche Intelligenz in ihre Arbeit integriert und warum es auch in der Zeit des Smartphones nach wie vor professionelle Fotografinnen und Fotografen braucht.
Sigrid Heimhilcher brennt schon seit ihrer Kindheit für die Fotografie. Im Jahr 2017 hat sie ihren Traum verwirklicht und ihr Gewerbe angemeldet. Ihr Fokus liegt auf Familienshootings, Babybauch, Neugeborenen, Hochzeiten und Familienfeiern aber auch auf den geliebten Vierbeinern. Ihre Branche sieht sie von der KI nicht gefährdet: „Ein Neugeborenen-Shooting oder der emotionale Moment bei einer Hochzeit können von der KI nicht nachgestellt werden.“ Natürlich könne man den eigenen Kopf mit der KI in bestimmte Settings einbauen, aber das sei ja dann nicht mehr das eigene Kleid, der eigene Brautstrauß – ganz einfach nicht der eigene Moment.
Generell hätte die KI noch am meisten Schwierigkeiten, wenn es um das Generieren von Fotos mit Menschen geht: „Oft sehen die Finger komisch aus, oder die Augen sind nicht symmetrisch.“ Bei Landschaften sei es hingegen komplizierter, KI-Elemente zu entdecken und es müsse auf Details wie Schatten geachtet werden. In der Werbefotografie ortet die Fotografin ebenfalls Potenziale oder Gefahren – je nachdem wie man zur KI steht. Ein Produktfoto von einer Cremedose oder ein Model, das ein Kleidungsstück präsentiert, können spielend leicht mit KI-Programmen erstellt werden.
Zwischen Algorithmen und Kreativität
Heimhilcher lebt ihren Beruf nach dem Motto: „Nicht die Kamera macht die Fotos, sondern der Mensch dahinter.“ Da ist es selbsterklärend, dass die Fotografin jede Einstellung sowie das Objektiv genauestens auf das jeweilige Motiv abstimmt. Aber auch die KI spielt bei ihrer Arbeit eine Rolle. Bestimmte Tools in Photoshop und Chat-GPT als Unterstützung bei der Erstellung von Social Media-Postings sind für sie eine wertvolle Ergänzung, nicht aber ein Ersatz für ihre kreative Arbeit.
„Die KI ist für mich ein absoluter Gamechanger und bietet eine große Zeitersparnis“, erzählt Sigrid Heimhilcher im Interview. „Wenn man in ChatGPT nach Ideen für ein Shooting sucht, schlägt es oft Dinge vor, an die ich selbst nie gedacht hätte.“ So hindert die KI nicht etwa die eigene Kreativität, sondern hebt sie auf neue Ebenen. Es sei auch kein Problem mehr, wenn man aus einem Hochformat-Foto doch ein Querformat machen möchte. Durch die KI kann der Hintergrund direkt in Photoshop erweitert werden. Auch für kleine Anpassungen wie das Ergänzen von Deko-Elementen oder die Anpassung von Lichtverhältnissen nutzt Heimhilcher gerne die Künstliche Intelligenz. Trotzdem hält sie sich bei der Bearbeitung mit der KI zurück und ist darauf bedacht, dass ihr eigener Stil erhalten bleibt. Sie betont: „Am Ende soll es immer noch mein Foto sein.“
Das Smartphone als Gefahr?
„Natürlich macht fast jede:r Schnappschüsse mit dem Handy, aber meine Auftragslage wächst eher anstatt sich zu verringern“, stellt Heimhilcher fest. Zur aktuellen Zeit sind bei ihr besonders Fotoshootings für Weihnachtsbilder gefragt. Ihre Kundinnen und Kunden können dabei zwischen zwei weihnachtlichen Kulissen wählen, die mit schönen Accessoires bestückt sind. Auch für Familienfeiern wird sie gerne gebucht. Einer der allergrößten Vorteile: „Alle sind auf dem Foto drauf“, schmunzelt Heimhilcher. Ansonsten würde immer die Person auf den Fotos fehlen, die die Fotos aufgenommen hat. Ein weiterer Pluspunkt, wenn man einen Profi engagiert: Fotografinnen und Fotografen beschäftigen sich eingehend mit der Materie, wählen die passenden Einstellungen und Winkel.
„Ein Fotograf macht meist auch mit dem Smartphone ein schöneres Bild, als ein Laie, eben weil er einen anderen Ausschnitt wählen würde.“ Und letztendlich haben Fotos, die mit einer guten Kamera aufgenommen wurden, im Vergleich zum Smartphone eine bessere Qualität. Somit kann das Familienfoto beispielsweise ohne Qualitätsverluste auf eine große Leinwand gedruckt und die Großeltern beschenkt werden. „Aber wie gesagt, unterschiedliche Verwendungszwecke erfordern unterschiedliche Qualität und ein netter Schnappschuss kann auch gut mit dem Smartphone festgehalten werden“, betont die Fotografin.
Pfad der Berufung
„Die Kurse am WIFI Kärnten waren für mich der Weg in die Selbstständigkeit“, freut sich Sigrid Heimhilcher. Die Fachakademie Medieninformatik und Mediendesign hat sie während der Corona-Zeit besucht und konnte sich so voll und ganz auf die Inhalte fokussieren. Im Rahmen verschiedener Aufgabenstellungen hat Heimhilcher nicht nur ihr eigenes Logo entworfen, sondern auch ihre Website erstellt und ihren Imagefilm gedreht. „Durch die Fachakademie, kann ich heute meine Flyer und Visitenkarten selbst gestalten und meine Homepage warten, so kann ich komplett selbstständig arbeiten“, fasst die Fotografin ihre Learnings aus dem Lehrgang zusammen. Auch aus dem Diplomlehrgang Digitale Fotografie konnte Heimhilcher einige neue Ideen mitnehmen: „Man lernt bei jedem Kurs etwas Neues dazu und vor allem auch im Team voneinander.“
Stetige Weiterbildung ist für Sigrid Heimhilcher insbesondere im Bereich der KI essenziell. Nicht nur die künstliche Intelligenz selbst entwickelt sich weiter, sondern es gibt auch laufend neue Programme und Tools, die in der Fotografie genutzt werden können. Für die Fotografin ist klar: „Wenn ich das nötige Wissen habe, muss ich mich von der KI nicht bedroht fühlen, sondern kann sie für mich nutzen.“