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Nachhaltige Entwicklung und Corporate Social Responsibility – Längst sind diese Schlagworte zu wichtigen Aufgaben moderner Unternehmenspolitik geworden. Immer mehr werden Organisationen daran gemessen, inwieweit sie die Ziele einer nachhaltigen Entwicklung verfolgen. Dabei hilft das Nachhaltigkeitsmanagement.
Was ist Nachhaltigkeitsmanagement?
Nachhaltigkeitsmanagement meint die Entwicklung und Durchführung von Maßnahmen und Projekten, die die von Unternehmen und ihren Aktivitäten verursachten negativen Auswirkungen auf Mensch und Umwelt vermeiden bzw. reduzieren sollen. Eng damit verbunden ist der Begriff gesellschaftliche Unternehmensverantwortung bzw. Corporate Social Responsibility (CSR), der den freiwilligen – also über die gesetzlichen Mindestanforderungen hinausgehenden – Beitrag der Wirtschaft zu einer nachhaltigen Entwicklung beschreibt.
Mit der Planung, Steuerung und Überwachung von Unternehmen leistet die Nachhaltigkeitsarbeit einen wichtigen Beitrag zur Nachhaltigkeit unserer Wirtschaft und Gesellschaft. Dabei geht es immer auch darum, die Interessen aller Stakeholder angemessen zu berücksichtigen. Idas Ziel ist also, Unternehmen wirtschaftlich, sozial und ökologisch verantwortungsvoll zu führen.
Wie können Unternehmen Nachhaltigkeitsmanagement betreiben?
Nachhaltiges Wirtschaften sichert Unternehmen einen auskömmlichen Ertrag, ohne dass dabei die natürlichen Grundlagen für die nachkommenden Generationen gefährdet werden. Die Umwelt und für unser Überleben wichtige Ressourcen werden geschont. Außerdem geht es beim Nachhaltigkeitsmanagement um die Gewährleistung guter Arbeitsbedingungen.
Seit 2016 existiert mit dem CSR-Richtlinie-Umsetzungsgesetz der EU ein rechtlicher Rahmen für mehr Nachhaltigkeit in Unternehmen. Das Gesetz schreibt Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeiter:innen vor, dass sie Verantwortung für Umwelt und Gesellschaft übernehmen und deshalb regelmäßig über ihre diesbezüglichen Fortschritte berichten müssen. Sie sind verpflichtet, einen Nachhaltigkeitsbericht zu erstellen, der Auskunft über folgende Punkte gibt:
- Arbeitsbedingungen
- Maßnahmen zum Umweltschutz
- Umweltverträglichkeit der Produkte
- soziales Engagement in der Gesellschaft (z.B. Spenden, Sponsoring)
- Auskünfte zu den Arbeitsbedingungen und Umweltschutzmaßnahmen der Lieferanten
Für die Umsetzung der Ziele des Nachhaltigkeitsmanagements in Unternehmen existieren verschiedene Konzepte und Systeme, die jeweils unterschiedliche Wirkung zeigen. Dazu gehören:
- Arbeitszeitmodelle
- Corporate Citizenship (gesellschaftliches Engagement von Unternehmen)
- Integration von Nachhaltigkeitszielen in die Balanced Scorecard
- Betriebliche Umweltinformationssysteme (Erfassung und Bereitstellung umweltrelevanter Daten und Informationen zum Betrieb)
- Ecodesign (ökologische Produktgestaltung und Lebenszyklusdenken)
- Umweltmanagementsysteme (Festlegen der Zuständigkeiten und Abläufe des betrieblichen Umweltschutzes)
- Sustainable Supply-Chain-Management (Nachhaltigkeit in der Wertschöpfungskette)
Wozu Nachhaltigkeitsmanagement?
Nachhaltiges Wirtschaften behandelt rechtliche, ökologische, soziale und wirtschaftliche Fragen und bezieht sich dabei auf alle Bereiche eines Unternehmens. Mehr Nachhaltigkeit hilft, negative Auswirkungen von Unternehmensaktivitäten in verschiedenen Bereichen zu verhindern. Dazu gehören vor allem Belastungen der Umwelt und schlechte Arbeitsbedingungen der Mitarbeiter:innen sowie der Angestellten von Lieferanten.
Zum Beispiel ist das Nachhaltigkeitsmanagement gefragt, wenn bei der Herstellung bestimmter Produkte umweltschädliche Stoffe entstehen. Zum einen kümmert es sich um die Entsorgung der Stoffe, zum anderen sucht es nach umweltschonenden Produktionswegen. Unter dem Nachhaltigkeitsaspekt sollten die Produkte möglichst lange haltbar oder wiederverwendbar sein.
Das Nachhaltigkeitsmanagement tritt auch dann auf den Plan, wenn Vorgehensweisen des Unternehmens unethisch sind oder gegen geltendes Recht verstoßen. Dies ist beispielsweise dann der Fall, wenn entweder bei dem Unternehmen selbst oder bei seinen Lieferanten unwürdige Arbeitsbedingungen herrschen oder Kinderarbeit vorkommt. Es ist Aufgabe des Nachhaltigkeitsmanagements, solche fragwürdigen und ungesetzlichen Geschäftspraktiken zu beenden.
Welche Vorteile bringt Nachhaltigkeitsmanagement?
Langfristig trägt gelebte Nachhaltigkeit zum Erfolg von Unternehmen bei und steigert auf vielfältige Weise ihre Wettbewerbsfähigkeit. Indem Unternehmen ihre Legitimität und Glaubwürdigkeit ausbauen, stärken sie ihr Image und ziehen mehr Kunden an. Auch Kostenersparnisse, Umsatzsteigerungen und eine höhere Innovationsfähigkeit gehen mit einem wirksamen Nachhaltigkeitsmanagement einher.
Nachhaltiges Wirtschaften entlastet also nicht nur die Umwelt, sondern hilft auch dem Unternehmen. Positive Folgen von Nachhaltigkeitsmanagement in Unternehmen äußern sich wie folgt:
Kosteneinsparungen:
Tatsächlich helfen nachhaltige Prozesse Unternehmen, Geld zu sparen. So lassen sich zum Beispiel manche Rohstoffe wiederverwenden oder können sparsamer eingesetzt werden.
Höhere Umsätze:
Nachhaltig hergestellte Produkte entsprechen dem Zeitgeist und werden von immer größeren Kundengruppen bevorzugt. Bereits seit einigen Jahren interessieren sich immer mehr Verbraucher:innen dafür, wie zum Beispiel ihre Kleidung hergestellt wird oder woher ihre Kaffeebohnen stammen. Da Fair Fashion und fair gehandelte Produkte im Trend liegen, werden sie auch mehr nachgefragt und gekauft.
Faire Preispolitik:
Immer mehr Verbraucher:innen sind bereit, angemessene Preise zu zahlen, wenn das Zustandekommen der Preise transparent für sie ist. Sie wollen sich vergewissern, dass alle Rädchen der Wertschöpfungskette einen fairen Anteil vom Verkaufspreis erhalten – und ausschließen, dass hohe Preise nur an eine der beteiligten Firmen gehen.
Gestiegene Mitarbeitermotivation:
Das Betriebsklima profitiert enorm von einer gerechten Bezahlung und fairen Arbeitsbedingungen. Deshalb tun Unternehmen gut daran, ihren Mitarbeiter:innen Möglichkeiten zur Partizipation einzuräumen und Verbesserungsvorschläge ernstzunehmen.
Nachvollziehbarkeit & Glaubwürdigkeit:
Dank der Unternehmensberichte, die größtenteils gesetzlich vorgeschrieben sind, erfährt auch die Öffentlichkeit von der Nachhaltigkeitsstrategie. Eine andere Möglichkeit, die Verbraucher:innen über die eigenen Nachhaltigkeitsaktivitäten zu informieren, sind vertrauenswürdige Siegel. Umweltsiegel für den nachhaltigen Konsum erteilen Auskunft darüber, dass das Unternehmen die jeweiligen Standards einhält.
Wie wird man Nachhaltigkeitsmanager?
Das Nachhaltigkeitsmanagement überprüft sämtliche Bereiche und Prozesse eines Unternehmens auf die diversen Nachhaltigkeitsaspekte. Dementsprechend sind Nachhaltigkeitsmanager:innen echte Allrounder und besitzen umfassende Kenntnisse über die Unternehmensabläufe.
Als Nachhaltigkeitsmanager:in arbeiten Sie eng mit dem Management größerer Unternehmen zusammen. Möglich ist aber auch eine Anstellung als Berater:in in einer Consulting-Firma. In beiden Bereichen haben Nachhaltigkeitsmanager folgende Aufgaben:
- Setzen messbarer Nachhaltigkeitsziele und Erfolgskontrolle
- Vorschlagen von Maßnahmen für das Erreichen dieser Ziele
- Dokumentation und Überprüfung der Unternehmensprozesse hinsichtlich der Vereinbarkeit mit der Nachhaltigkeitsstrategie
- Erstellen des CSR-Berichts für den Jahresabschluss
Als Nachhaltigkeitsmanager:in sind Sie in ganz unterschiedlichen Unternehmensbereichen unterwegs, beraten die Unternehmensleitung, sprechen mit den Mitarbeiter:innen in der Fertigung und verhandeln mit Lieferanten. Dafür sind gute kommunikative Fähigkeiten und ein technisches Verständnis essenziell.
Alle nötigen Fertigkeiten für die Tätigkeit als Nachhaltigkeitsmanager:in erwerben Sie in unserem Lehrgang „Nachhaltigkeitsmanagement“, den Sie als „Certified Sustainability Expert“ abschließen. Der Lehrgang vermittelt Ihnen ein breites Repertoire an Kenntnissen zu Themen wie Umweltrecht, Klimaschutz, Nachhaltigkeitsprojekten sowie zum Nachhaltigkeitscontrolling und Reporting. Damit Sie im Anschluss an die Abschlussprüfung gleich in die Umsetzung gehen können, ist das Bearbeiten von Praxisthemen und das gemeinsame Diskutieren von Fallbeispielen ein wichtiger Bestandteil der Kurse.
Übrigens: Erhebungen in Unternehmen zeigen, dass die Relevanz des Nachhaltigkeitsmanagements in der Unternehmenspraxis immer weiter zunimmt. Für Berufsanfänger:innen ist dies eine gute Nachricht, da die Zukunftsaussichten im Berufsfeld offensichtlich sehr gut sind.