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Als faul und unmotiviert, betiteln sie die einen. Ideenreich und mit sehr schneller Auffassungsgabe, sagt im Gegensatz dazu Christian Schweiger. Es geht um die Generation Z, aktuell in aller Munde.
Aber was ist denn nun dran, an dem einen oder anderen Sager? Und wie überwindet man Generationskonflikte und kann diese unterschiedlichen Mindsets der Generationen für das eigene Unternehmen bestmöglich einsetzen? Darüber haben wir mit Christian Schweiger, Trainer am WIFI Kärnten, Geschäftsführer der Loop GmbH sowie erfahrener Performance und Agile Coach, gesprochen.
Die Generation Z verstehen
Menschen, die ab 1995 geboren wurden, bezeichnet man als Generation Z. Sie kennen keine Grenzen. Und das im besten Sinne. Denn für diese Personen sind Ländergrenzen quasi nicht existent. Durch die ständige Präsenz des Internets, sowie dem globalen Handel, dem freien Reiseverkehr und der Möglichkeit, überall zu leben und zu arbeiten, ist die Generation Z in ihrem Denken freier und innovativer als alle Generationen davor.
Vom Wettkampf zum Miteinander
Für Herrn Schweiger ist der Weg für Unternehmen ein ganz klarer: „Nur, wer es versteht, die Generationen im eigenen Unternehmen bzw. im Betrieb miteinander zu verbinden und deren jeweilige Potenziale bestmöglich auszuschöpfen, kann langfristig Mitarbeitende halten und wirtschaftlich erfolgreich sein. Es geht dabei nicht darum, welche Generation besser oder schlechter ist, es geht rein um das Verständnis über die jeweiligen Stärken und Besonderheiten.“
Die Potenziale der Generation Z für Unternehmen
„Die Gen Z ist die Chance für unsere Wirtschaft. Sie macht es möglich, sich in der digitalen Welt zu positionieren und darin zu bestehen“, ist Christian Schweiger überzeugt. Die unterschiedlichen Mindsets, die in Betrieben oftmals aufeinandertreffen, lösen Dynamiken aus. Mit dem Wissen und dem Know-how, das Herr Schweiger in seinen Kursen vermittelt, kann man diese Energien in positive Veränderungen umleiten und für Fortschritt im Unternehmen zu sorgen.
Jede Generation hat seine Stärken
Wichtig zu wissen ist, dass jede Generation wertvoll für einen Betrieb ist, sofern es eine klare Ausrichtung mit Sinn gibt und diese mit ihren Stärken dazu beitragen kann. Während, wie oben schon erwähnt, die Generation Z aufgrund ihrer internalisierten Digitalisierung auf völlig neue Ideen und Lösungsansätze kommt, ist es die Generation Y (Jahrgang 1980 bis 1995), die diese Ideen mit voller Umsetzungsstärke verwirklichen kann. Die Mitarbeiter:innen der Generation X (Jahrgang 1965 bis 1980), können aufgrund Ihrer Erfahrung und Planungsfähigkeit die Projekte realistisch einordnen und als Mentoren zur Seite stehen.
Wertewandel & Generationenwechsel
„Werte verändern sich nicht mit Stichtag 1995. Vielmehr ist es ein fließender Übergang zwischen den Generationen“, führt Christian Schweiger aus. Während die Generation Z bereits im Jahr 1990 beginnt, spricht man „definitiv“ erst ab dem Jahr 1995 von der Gen Z. Ebenso ist es mit der Generation Y, die ab 1975 beginnt, definitiv ab 1980 Veränderung gebracht hat. „Werte sind also fließend und auch deren Wandel erfolgt schrittweise und ist als solches oft erst im Nachgang spürbar.“
Die Generation Z will (hier) nicht arbeiten
„In der Praxis kommen viele in meine Kurse, weil sie keine Lehrlinge mehr finden. Sie beklagen den Unmut darüber, dass die junge Generation nicht mehr arbeitswillig ist“, zeigt Herr Schweiger die Beweggründe seiner Kursteilnehmer:innen auf. „Sie sind aber nicht nicht arbeitswillig, sie stellen einfach andere Voraussetzungen an einen Beruf. Und das zurecht.“
Die Generation Z als Gegenbewegung zur Leistungsgesellschaft
„Es ist fast wie ein Tsunami, der da als Gegenbewegung zur leistungsorientierten Generation Y über uns hereinprasselt.“ Unternehmen, die wissen, wie man diese Welle der Veränderung und des Wertewandels reitet, werden auf lange Sicht erfolgreich bleiben. Wie und mit welchen Benefits man bei der Gen Z als Betrieb punktet, sind also wesentliche Bestandteile der Kurse.
Von der Theorie zur Praxis
„Viele Teilnehmende in meinen Kursen verstehen sehr schnell, dass man alle Typen an Charakteren braucht, um langfristig am Markt bestehen zu können. Ähnliche Szenarien kennt man ja auch aus Teambuilding-Situationen. Woran aber viele zweifeln ist, wie es praktisch funktioniert. Und da ist es mir besonders wichtig, jedem einen Koffer an Tools und Tipps mitzugeben, die alle sofort nach Verlassen des Kursraums umsetzen und anwenden können“, erklärt uns Herr Schweiger weiter.
Tipps im Umgang mit der Generation Z
Ein Beispiel bzw. auch Unterschied zwischen den Generationen zeigt sich deutlich im Lernverhalten. Christian Schweiger sagt darüber: „Die Gen Z lernt ganz stark über Anleitungen. Sie verfügen über eine rasche Auffassungsgabe und können mittels vorgegebenen Schritten Prozesse und Aufgaben in kürzester Zeit selbst umsetzen. Der Fehler ist allerdings in der Praxis oftmals, dass von oben keine Anleitungen kommen, weil erwartet wird, dass über Zusehen, Nachahmen oder Nachfragen gelernt wird.“
Was vermitteln die Kurse am WIFI über die Gen Z?
Insgesamt gibt es 2 Module am WIFI Kärnten, in denen Interessierten vermittelt wird, wie die Generation Z funktioniert, aber auch wie ich meine Ausbildungsprogramme und Abläufe im Unternehmen so gestalte, dass die Unternehmen auch bestmöglich von der Innovationskraft dieser Generation profitiert.
Die Praxis hat es bewiesen
„Ein großartiges Beispiel, wie schnell solche Umstellungen Wirkung entfalten, ist eine große Kärntner Logistikfirma. Diese hat nach dem Kurs damit begonnen, die Tools anzuwenden und hat festgestellt, dass die Lehrlinge bereits nach zwei Drittel der Lehrzeit mit den Lerninhalten durch waren. Die Firma hat also das Lehrlingskonzept optimiert und dadurch bessere, weil einsatzfähigere, Mitarbeitende gewonnen. Die Wertschöpfung des Unternehmens hat sich dadurch enorm verbessert“, meint Herr Schweiger dazu begeistert.
Fazit
Die Generation Z besser zu verstehen, bringt nur Chancen für Unternehmen. Das generative Miteinander ist es, dass sowohl die Wirtschaft als auch jede:n einzelne:n von uns enorm stärken kann.
Nutzen auch Sie die Potenziale Ihrer jüngsten Mitarbeitenden und stärken Sie dadurch Ihr gesamtes Unternehmen. Hier mehr zu den Kursen erfahren:
Titelbild: Mirko Vitali/stock.adobe.com
Portrait: Anja Koppitsch