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Matura & Studium

Lehre mit Matura – Klare Weiterempfehlung von Bäcker-Fachmeister Samuel Stocklauser

Vor einigen Jahren stand Samuel Stocklauser an einem Punkt in seinem bisher so klaren Leben, wie ihn wohl viele Jugendliche nachempfinden können. Nach Stationen in der Volksschule und weiterführenden Schulen, drängt sich nämlich unweigerlich eine Frage immer lauter in die Köpfe von jungen Erwachsenen: „Was will ich denn später mal machen?“ Für Samuel Stocklauser war im Gespräch mit seinem Papa über genau das Thema schnell eines klar: Er möchte beides. Geld verdienen und die Matura.

Eine Entscheidung, die nicht immer leichtfällt

Was für Herrn Stocklauser mit bereits 15 Jahren schon so klar war, ist nicht bei jedem Schüler bzw. jeder Schülerin so. Die schier unendliche Auswahl an Berufen überfordert schnell einmal. Dafür gibt es in Kärnten das TAZ – Test- und Ausbildungszentrum. Das Test- und Ausbildungszentrum Kärnten ist eine europaweit einzigartige Einrichtung, die zusammenführt, was zusammenpasst: Jugendliche ab der 7. Schulstufe lernen durch unsere Test-Parcours ihre Stärken kennen und bekommen Kontakt zu Kärntner Lehrbetrieben. Die Betriebe finden so genau jene Lehrlinge, die ihren Anforderungen entsprechen.

Das Arbeitsleben ist eine Reise

Eine Sache, die man bei all der guten Vorbereitung aber niemals aus den Augen verlieren darf, ist, dass sich (Arbeits-)Leben nicht linear beschreiben lassen und dass ein solider Start zwar eine gute Ausgangslage ist. Man darf sich im Laufe seiner beruflichen Entwicklung aber auch immer mal wieder neu orientieren und verändern. Und fürs Lernen ist es definitiv nie zu spät. Auch Herr Stocklauser begründet die Entscheidung für die Lehre mit Matura mit ähnlichen Argumenten: „Das was ich nach der Ausbildung habe, hat sonst niemand in meinem Umfeld. Ich kann als ausgebildete Fachkraft gutes Geld verdienen, selbst in Teilzeit-Anstellung, und mit der Matura weiter meinen Weg gehen. Ganz egal, wie dieser aussehen wird.“

Das Beste aus beiden Welten

Für Samuel Stocklauser ist es genau das. Sein Entschluss, neben der Bäcker-Lehre bei der Firma Wienerroither auch noch die Matura am WIFI zu absolvieren war für ihn mehr als richtig. Er sieht gleichaltrige Freunde, die im Schulsystem geblieben sind und sich das Studium als Aushilfskräfte finanzieren müssen und freut sich da ganz klar über seinen (hart erarbeiteten) Vorsprung. „Wenn ich einmal studieren würde, Ernährungswissenschaften vielleicht, dann verdiene ich bei nur 20 Stunden viel mehr als meine Freunde in ihren typischen Studenten-Jobs wie Kellner oder Promotion-Mitarbeiter.“, erzählt er freudig.

Voraussetzungen für die Lehre mit Matura

Auch wenn Herr Stocklauser es absolut jedem empfehlen würde, so sieht er schon ein paar Voraussetzungen für eine erfolgreiche Doppelbelastung als essenziell:

  1. Man braucht viel Biss. Denn während andere Kollegen und Kolleginnen nach der Arbeit einfach Freizeit hatten, habe ich bis 22 Uhr Matura-Kurse am WIFI besucht. Als Bäcker begann aber dann mein Arbeitstag bereits wieder um 4 Uhr früh.
  2. Es bedarf eine große Portion Motivation. Niemand zwingt einen dazu, was natürlich gut ist. Es bedeutet aber auch, dass man viel Eigenmotivation braucht, um die ganzen Jahre dranzubleiben.

Die Lehre mit Matura ist also ein klarer Wettbewerbsvorteil für alle Lehrlinge, es braucht aber auch – und so viel Ehrlichkeit muss an dieser Stelle sein – noch die Bereitschaft und die Ressourcen für diese Doppelbelastung.

Unterstützung der Familie

Bei Herrn Stocklauser wäre das alles ohne seine Familie nicht so erfolgreich verlaufen: „Meine große Schwester Athina und ihr Freund Valentino haben mich damals immer vom Kurs nachhause geführt. Wenn sie das nicht gemacht hätten, dann hätte ich sicher nicht so durchgehalten wie jetzt. Und auch meinen Eltern bin ich sehr dankbar, denn sie haben mich immer wieder motiviert weiterzumachen.“ Es braucht also ein unterstützendes Umfeld, um diese Doppelbelastung erfolgreich zu meistern.

Lehre mit Matura am WIFI – so läuft es ab

Am WIFI ist es möglich, für alle Branchen und Lehrberufe eine begleitende Matura zu absolvieren. Diese umfasst die drei Pflichtgegenstände Deutsch, Mathematik und Englisch, sowie einen wählbaren Fachbereich. Die Kosten für diese Ausbildung werden zu 100% gefördert, sprich weder dem Lehrling noch dem Betrieb entstehen dadurch Kosten. Die Gegenstände können auf 4 Jahre aufgeteilt werden, sodass in jedem Lehrjahr ein Maturafach absolviert werden kann. Die Kurse finden an unterschiedlichen Tagen und Uhrzeiten statt, sodass es auch zu jedem erlernten Berufsbild passt. Für Herrn Stocklauser waren die Abendkurse am attraktivsten, da er dadurch keine Zeit in der praktischen Bäckerlehre verlor.

Lehre: stark unterschätzter Zukunftsträger

Dass Lehre und Lehrlinge insgesamt ein wichtiger Motor für die Wirtschaft sind, lässt sich nicht bestreiten. Das Narrativ, das in der Gesellschaft nach wie vor darüber besteht, wird aber gerade neu erzählt. Denn einen Beruf zu erlernen und gleichzeitig die Möglichkeit der Matura zu haben, bietet allen klassischen Schullaufbahnen einen deutlichen Vorsprung: die Praxis- und Arbeitserfahrung.

Wir alle haben den Unterschied zwischen Theorie und Praxis bestimmt schon mal am eigenen Leib erfahren und daher kann es nur eine positive Entwicklung sein, wenn spätere Architekten bereits Bauluft während der Lehrzeit geschnuppert haben oder BWL-Absolventen ihre ersten Berufserfahrungen bereits in ihren Ausbildungs-Betrieben gemacht haben.

Mehr als ein Lehrling, ein Vorbild

Herr Stocklauser hat im Gespräch mit seiner Erfahrung und Entschlossenheit beeindruckt. Seine bisherige Vita tut ihm das gleich. Denn abgesehen davon, dass er mit 15 Jahren der jüngste Bäckerlehrling Kärntens war, ist Herr Stocklauser heute bereits Bäcker-Fachmeister und somit nur noch eine Prüfung (Unternehmer) vom Bäcker-Meister entfernt. Die Matura schließt er dieses Jahr mit dem Fach Mathematik ab und somit stehen ihm beruflich sehr viele erfolgsversprechende Türen offen.

Prämiert & ausgezeichnet

Und als ob das noch nicht genug wäre, belegte er im Mai 2022 auch noch den ersten Platz beim Lehrlingswettbewerb der Kärntner Bäcker-Lehrlinge.

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