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Sprachkurse gehören am WIFI zum Standard-Repertoire. Daher war es im Frühjahr 2022 auch eine Selbstverständlichkeit, Deutschkurse für Ukrainer:innen spontan, unbürokratisch und vor allem rasch ins Leben zu rufen.
Möglich ist das, weil das WIFI Kärnten zahlreiche gut ausgebildete Trainer:innen kennt, auf die im Bedarfsfall zurückgegriffen werden kann. Eine von ihnen ist Svetlana Grishina. Wir haben mit der studierten Dolmetscherin gesprochen und erfahren, dass sie selbst viel aus den Kursen mitgenommen hat.
Deutschkurse für Ukrainer:innen am WIFI
Heuer im Frühjahr starteten aufgrund des dringenden Bedarfs zahlreiche Deutschkurse am WIFI. Insgesamt wurden 32 kostenlose Kurse für Ukrainer:innen zur Verfügung gestellt:
- 20 in Klagenfurt
- 7 in Villach
- 2 in Wolfsberg
- 1 Spittal
- 2 Online-Kurse
Trainiert wurden dabei alle Sprachniveaus: Menschen, die bereits in der Schule Deutsch gelernt haben und solche, die noch gar kein Wort konnten. Für die Trainerin Frau Grishina ist, egal ob Fortgeschrittenen-Klasse oder pure Anfänger:innen, eine Sache besonders wichtig: Selbstvertrauen.
Trainerin & Motivatorin
„Noch vor den Vokabeln und der Grammatik ist Selbstvertrauen die wichtigste Zutat beim Erlernen der Sprache. Nur, wer sich auch traut, die neue Sprache in der Öffentlichkeit anzuwenden, wird Fortschritte machen“, erzählte uns Trainerin Frau Grishina im Gespräch. Gerade wenn Kursteilnehmer:innen aus so traumatischen Situationen kommen, bedarf es viel Fingerspitzengefühl und Empathie. „Frau Grishina war nicht nur eine ausgezeichnete Lehrerein, sondern vor allem eine menschliche Hilfe.“, verriet uns Frau Sonnik, eine Teilnehmerin des Deutsch-Kurses im Interview.
Sprache verbindet
Die Sprache zu beherrschen, kann Brücken bauen. Wichtig dabei ist für Frau Grishina, „die Scham zu verringern und zu zeigen, dass Fehler machen nichts Schlimmes ist.“ Das bedeutet aber eben auch, dass in den Kursen dafür Platz sein muss. Es braucht Zeit, Geduld und die richtige Portion Druck, um in diesen 4 Wochen die besten Ergebnisse für jede:n einzelne:n zu erzielen. „Mit dem nötigen Selbstbewusstsein im Gepäck, können die Kursteilnehmer:innen dann auch nach dem Kurs Alltagssituationen sprachlich meistern.“, so die Trainerin.
Ausbildung & Werdegang
Frau Grishina kam bereits vor mehr als 15 Jahren nach Österreich, nachdem sie in Russland ihr Deutsch-Studium begonnen hatte. An den Universitäten in Graz und Klagenfurt beendete sie dann das Studium der Dolmetscherin. Unterrichtet hatte sie schon lange nicht mehr. Aber überlegt hatte sie nicht lange, als sich das WIFI bei ihr im Frühjahr 2022 gemeldet hatte. Belohnt wurde sie dann mit der herzlichen Atmosphäre, die während der Kurse immer im Raum lag.
Der Mensch im Fokus
In den Kursen von Frau Grishina steht eines im Vordergrund: das Sprechen. „Ich lege viel Wert darauf, dass in meinen Kursen immer wieder Konversationen auf Deutsch stattfinden. Nur, wenn alle Teilnehmer:innen das Selbstvertrauen bekommen, Unterhaltungen zu führen, werden sie – auch nach Ende des Kurses – dranbleiben und sich stetig verbessern.“, erklärte uns Frau Grishina weiter. Diese praktische Methodik, sowie ihr menschliches Verständnis für ihre Schüler:innen machte Frau Grishina bei allen zu einer großen Hilfe.
Wenn Politik keine Rolle spielt
„Als Russin war es für mich anfangs schon ein komisches Gefühl, vor die Klasse zu treten. Doch unsere Herkunft hat nie eine hinderliche Rolle gespielt. Wir alle sind vereint in dem Wunsch, voneinander zu lernen und gemeinsam besser zu werden.“, so Grishina. Die Sprache ist ein Mittel zu Verbindung, und das in alle Richtungen. Flüchtende Menschen haben dadurch die Möglichkeit, hier wieder Arbeit zu finden, Anschluss in der Nachbarschaft oder neue Freundschaften zu knüpfen.
Wenn aus Teilnehmer:innen ein Team wird
Über die Kursdauer von 4 Wochen, an denen sich die Teilnehmer:innen bis zu 4x mal pro Woche für 3 Stunden sahen, entstand eine enge Verbindung. „Ich würde sagen, wir sind alle zu einem Team zusammengewachsen.“, bestätigte uns Frau Grishina. Und weiter: „Ich bin sehr dankbar für diese Erfahrung. Es erfüllt mich mit Stolz und Demut, dass ich während dieser schweren Zeit eine echte Hilfe für diese Menschen sein konnte. Eigentlich haben sie mir fast mehr gegeben, als ich ihnen, denn die Begeisterung und die positive Energie sprudelte förmlich auf mich über.“, erzählte sie uns noch schmunzelnd.
Titelbild: Darya Lavinskaya/stock.adobe.com