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Wussten Sie, dass es oft schlauer sein kann, sich beim Schummeln erwischen zu lassen? Und was sind eigentlich derzeit die beliebtesten Schummelmethoden?
Einer, der es wissen muss, ist Alfons Egger. Er ist seit vielen Jahren als WIFI-Trainer für die Vorbereitung zur Lehrabschlussprüfung und als Berufsschullehrer tätig. Für uns plaudert er aus dem Nähkästchen.
Dass bei Prüfungen geschummelt wird, ist nichts Neues. Wenn er wollte, würde Alfons Egger bei jeder Prüfung jemanden beim Schummeln erwischen. Oft kommt es aber auf die Kreativität der Schummler an, ob er einschreitet oder nicht.
Und ganz wichtig: „Wenn ich merke, dass jemand trotz Schummelns negativ ist, dann greife ich nicht ein. Erstens ist es egal, die Arbeit ist ja sowieso negativ und zweitens – und das ist ganz wichtig – darf eine Prüfung in Österreich nicht bewertet werden, wenn man beim Schummeln erwischt wird. Das ist ein Insider-Tipp für alle, die eine Prüfung nicht schaffen: Lassen Sie sich lieber beim Schummeln erwischen als „einzuflecken“, denn dann sind Sie nicht negativ, sondern bekommen einen neuen Termin oder werden nicht bewertet“, gibt Egger schmunzelnd und mit einem Augenzwinkern den Tipp.
Der Gewand-Trick
Durch seine jahrelange Erfahrung erkennt er natürlich sofort, wenn jemand etwas zu verbergen hat. Eine Hand ist verkrampft, Blicke mit dem Lehrer treffen sich häufig, man sieht permanent zum Lehrerpult oder öffnet eine Mineralwasserflasche nur mit einer Hand. Besonders gut eignet sich das Schummeln mit einem Rock oder einer kurzen Hose. „Man kann die Oberschenkel vollschreiben oder einen Zettel unter die Strumpfhose geben“, lacht Egger. Diese Methode darf natürlich nicht kontrolliert werden und ist daher besonders erfolgversprechend.
Der A4-Klassiker
Die Mutigsten verwenden aber nach wie vor den Klassiker, den selbst Alfons Egger zu seinen Schulzeiten schon verwendet hat: Das Schwindeln mit dem A4-Zettel. Man macht auf einer A4-Seite bei der Mittelspalte einen Strich und teilt die Infos auf zwei Seiten auf. Dann kann man die Prüfungsklausur hineinschieben. Das fällt nicht auf, da bei längeren Klausuren der Tisch voll mit Angaben- und Ausarbeitungszetteln ist. Die ganz Schlauen drucken diesen A4-Zettel mit hellgrauer Schrift aus, so dass man aus der Entfernung nicht erkennen kann, dass etwas am Zettel steht.
Der Geo-Dreieck-Trick
Bei Rechenprüfungen wird nach wie vor gerne das Geodreieck verwendet. Man klebt einen karierten Schummelzettel auf eine Seite des Geodreiecks und legt dieses bei der Prüfung auf den karierten Rechenzettel. So fällt es nicht auf, dass etwas auf der Rückseite des Geodreiecks klebt.
Das Partnerschummeln mit Schuhsohlen
Ganz neu und derzeit ein beliebter Trick ist das Schummeln auf Schuhsohlen. „Für diese Methode braucht man allerdings einen Komplizen“, erklärt Egger die neuartige Methode und erzählt weiter: „Der Schummelzettel wird auf die Schuhsohle geklebt. Der Vordere stellt seine Füße dann auf die Zehenspitzen, sodass der Hintere den Zettel problemlos ablesen kann.“
Die „blinden Taschenrechner“
Natürlich gibt es mittlerweile auch unzählige technische Hilfsmittel zum Schummeln, die man sich ganz einfach auf Amazon bestellen kann. „Dazu zählen beispielsweise Kugelschreiber, die ganz unauffällig aussehen, aber am oberen Ende einen Zettel zum Ausziehen haben. Oder Taschenrechner, die eigentlich keine Taschenrechner sind. Er funktioniert in der unteren Hälfte wie ein Taschenrechner, aber die obere Hälfte ist Blind-Plastik. Darunter befindet sich ein Handy mit Internetbrowser. Leider erkennen wir das nicht immer, da es mittlerweile Hunderte von diesen Geräten gibt und wir vor den Prüfungen nicht jedes auseinander bauen können“, erklärt Egger die derzeitigen Trends.
Die plumpen Versuche
Was Alfons Egger aber gar nicht leiden kann, sind unkreative Schummelmethoden. „So plumpe Versuche wie kleine Zettelchen, Handys oder Smartwatches gehen gar nicht. Diese Personen klatsche ich bei jedem Versuch auf. Wenn sie schon Schummeln müssen, dann wenigstens kreativ“, lacht er.
Alfons Egger betrachtet das Thema entspannt, da er aus seiner eigenen Schulzeit weiß, dass man sich den Lernstoff gut merkt, wenn man einen Schummelzettel ausarbeitet und ihn dann meistens bei den Prüfungen gar nicht braucht. „Die Energie fürs Schummelzettelschreiben könnte man daher quasi auch ins Lernen stecken“, weiß Egger. Wenn es aber immer dieselben Personen sind oder sich eine Methode zunehmend häuft, dann unternimmt er natürlich etwas dagegen.
Googlen, was derzeit gerade im Trend ist, will er nicht. Er lässt sich lieber von den kreativen Einfällen seiner Schützlinge überraschen.
Beitragsbild: Elnur/stock.adobe.com
Portraitfoto von Alfons Egger persönlich zur Verfügung gestellt