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Management

E-Recruiting – Zeitgemäße Methoden im Personalmarketing

Der Begriff Personalmanagement bezieht sich auf alle Maßnahmen und Entscheidungen personalwirtschaftlicher Art, welche auf den effizienten Einsatz und die gezielte Entwicklung der Mitarbeiter im Sinne der Unternehmensziele abzielen, wobei dies als Aufgabe aller Managementebenen im Unternehmen zu verstehen ist.

Ziel des Personalmarketings ist die bewusste und zielorientierte Verwendung personalpolitischer Instrumente zur Gewinnung von neuen Arbeitskräften und Bindung von gegenwärtigen Mitarbeitern.

Relevanz von Personalmarketing

In der Vergangenheit war es für Unternehmen ein leichtes Spiel, geeignete Bewerber zu finden. Vakante Stellen konnten leicht mit ausreichend qualifizierten Mitarbeitern neu besetzt werden. Wegen der demografischen Veränderungen wird dies für Unternehmen jedoch immer schwieriger.
Betriebe stehen nicht nur auf dem Absatzmarkt im Wettbewerb, sondern auch auf dem Arbeitsmarkt. Je geringer der Produktionsfaktor Arbeit ist, desto größer ist die Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt. Ein geeigneter Kandidat, der mehrere Alternativen hat, wird sich mit hoher Wahrscheinlichkeit für die Unternehmung entscheiden, die nach seiner Ansicht die größte Anziehungskraft auf ihn ausübt.

Personalmarketing und Employer Branding

Ein Employer Brand entspricht der Summe aller funktionalen, wirtschaftlichen und psychologischen Zweckdienlichkeiten, die ein Arbeitgeber hat. Employer Brand heißt mehr als nur gute Einkommens- und Berufschancen. Es sagt auch etwas über die emotionale Bindung der gegenwärtigen oder zukünftigen Arbeitskraft aus, die mit dem Arbeitgeber ein Sozialprestige und einen Ruf verbindet.
Die Differenzierung zum Personalmarketing besteht darin, dass beim Employer Branding das Arbeitgeberimage im Vordergrund steht, während der Begriff Personalmarketing umfassender ist und für die meisten Unternehmungen verwendet werden kann. Somit ist das Employer Branding ein Unterbegriff des Personalmarketings.

Personalbeschaffung

Personalbeschaffung beinhaltet die Zurverfügungstellung der für die Unternehmung notwendigen Arbeitskräfte in quantitativer und qualitativer Hinsicht zur gewünschten Zeit am richtigen Ort. Sie soll einen Personalmangel bei möglichst geringen Kosten ausschließen.

E-Recruiting

E-Recruiting steht für Electronic Recruiting und beschreibt die digitale Personalrekrutierung über das Internet.
Ziel der digitalen Personalbeschaffung ist unter anderem eine Erhöhung der Reichweite über die regionalen Grenzen des Unternehmens hinweg, die Beschleunigung des Personalbeschaffungsprozesses und die Senkung der Personalbeschaffungskosten.

Möglichkeiten des E-Recruitings

Bewerberansprache

Unternehmen haben eine Vielzahl von Instrumenten zur Verfügung, die es ihnen ermöglichen vakante Stellen publik zu machen oder begehrte Bewerber direkt anzusprechen.

Online-Jobbörsen

Bei Online-Jobbörsen handelt es sich um Plattformen, die es Unternehmen ermöglichen online vakante Stellen auszuschreiben. Stellensuchenden wird es wiederum ermöglicht über bestimmte Suchkriterien eine für sie passende Stelle zu finden. Eine weitere Möglichkeit, die viele Jobbörsen anbieten, ist es für Stellensuchende ein Profil samt Lebenslauf anzulegen. Unternehmen bietet sich dadurch die Möglichkeit, gezielt nach geeigneten Bewerbern zu suchen.

Lebenslaufdatenbanken

Bei Lebenslaufdatenbanken haben Bewerber die Möglichkeit ihre Lebensläufe und gegebenenfalls andere bewerbungsrelevante Informationen in einer Datenbank zu hinterlegen. Diese Lebenslaufdatenbanken sind meistens ein Teil von Online-Jobbörsen. Es gibt aber auch die Möglichkeit unternehmensinterner Lebenslaufdatenbanken. Die Lebensläufe werden dabei entweder in Form von Formularen nach einem festen Muster vom Bewerber ausgefüllt oder direkt als Datei hochgeladen.

Zudem sind Lebenslaufdatenbanken wie auch Online-Jobbörsen bereits weit verbreitet, wodurch das Angebot an potenziellen Bewerbern relativ groß ist.
Die Kosten für die Nutzung solcher Datenbanken richten sich bei Unternehmen in der Regel nach der Anzahl der durchgesehenen Lebensläufe oder auch nach einer Monatspauschale. Für Stellensuchende sind die Services jedoch meistens kostenlos.

Social Media

Unter Social Media oder sozialen Netzwerken versteht man internetbasierte Plattformen, die eine soziale Interaktion mit anderen Menschen ermöglichen. Die Kommunikation läuft hierbei über in die Plattform integrierte Chat-Funktionen ab. Zudem sind die meisten Social Media Anwendungen in sich geschlossene Kommunikationsräume, die eine vorige einmalige Registrierung benötigen, um sie nutzen zu können. Gerade für die Generation Y spielen Social-Media-Anwendungen eine große Rolle beim Bewerbungsprozess.
Social-Media-Plattformen ermöglichen Unternehmen ein Profil anzulegen, über welches sie Informationen veröffentlichen können. So können Stellenanzeigen, Dienstleistungen und andere relevante Informationen von anderen Nutzern des Netzwerkes gesehen werden.
Außerdem kann das Unternehmen durch diese Anwendungen in direkten Dialog mit den Nutzern gehen und so ein positives Image von sich erzeugen. Dabei sollte man aber darauf achten, das Unternehmen durch Persönlichkeiten zu vertreten lassen, was den Dialogen Authentizität verleiht. Des Weiteren sollte man darauf achten, Verhaltensregeln für Mitarbeiter zu formulieren, um keine negative Publicity zu erzeugen. So etwas kann beispielsweise sein, dass Mitarbeiter stets sachlich und freundlich bleiben sollen.

Mobile Recruiting

Unter Mobile Recruiting versteht man weniger eine Rekrutierungsmaßnahme, sondern eher die Optimierung der E-Recruiting-Kanäle für mobile internetfähige Endgeräte, wie Smartphones oder Tablets. Die Optimierung geschieht dabei, indem die Unternehmenswebseite ein Responsive Design nutzt. Das heißt, die Webseite passt sich automatisch der Bildschirmgröße an, wodurch sie auch auf mobilen Endgeräten angenehm zu lesen und zu bedienen ist.
Eine andere Form der Optimierung ist die Nutzung von Apps. Unternehmen können entweder auf eigene Entwicklungen für die Stellensuche zurückgreifen oder auf die Apps von Jobbörsen. Auch Social-Media-Anbieter verfügen über Apps, die sich für Rekrutierungszecke nutzen lassen. Dazu gehören beispielsweise Facebook und Twitter.
Für die Optimierung auf mobile Endgeräten eignen sich auch QR-Codes. Mit ihrer Hilfe können Stelleninteressierte ohne größere Umschweife direkt auf eine Stellenanzeige gelotst werden.

Unternehmenswebseite

Für viele Stellensuchende ist die Unternehmenswebseite die erste Anlaufstelle, um sich über das Unternehmen zu informieren. Außerdem ist sie der Punkt, an dem die meisten E-Recruiting-Maßnahmen zusammenlaufen. Social Media oder Online-Jobbörse, sie alle enthalten in der Regel einen Link zur Unternehmens- bzw. Karrierewebseite.

Virtuelle Karrieremessen

Eine weitere Möglichkeit der Bewerberansprache ist die virtuelle Karrieremesse. Diese portiert die Idee der Recruiting-Messe in ein digitales Umfeld. Unternehmen bietet sich wie bei einer normalen Messe die Möglichkeit Stände in digitaler Form zu mieten, während sich Bewerber bequem von Zuhause aus, in den virtuellen Messehallen umsehen können. Durch verschiedene Chats können die Bewerber zudem direkt mit den Personalverantwortlichen in Kontakt treten.

Bewerbungsarten

Beim E-Recruiting gibt es im Grunde zwei Möglichkeiten für Bewerber, um sich auf eine vakante Stelle zu bewerben und dem Unternehmen alle benötigten Dokumente zukommen zu lassen. Dabei handelt es sich um die Formular-Bewerbung und die E-Mail-Bewerbung.

Online-Formular-Bewerbung

Die Online-Formular-Bewerbung dient in erster Linie dazu, den Bewerbungsprozess zu standardisieren. Bewerber brauchen sich nur zu registrieren und müssen dann in einem Formular alle nötigen Angaben machen. Dazu zählt beispielsweise der letzte Abschluss, Studiendauer, Notendurchschnitt usw. Anschließend werden Lebenslauf und Zeugnisse angehängt.
Einige Unternehmen nutzen dabei auch die Möglichkeit über Programme ungeeignete Bewerber automatisch auszusortieren. Hat ein Bewerber etwa länger als üblich studiert, und das Unternehmen sieht das als K.-o.-Kriterium, da es nicht dem Anforderungsprofil entspricht, erhält der Bewerber automatisch eine Absage. Das ist nur bei sehr starren Vorgaben sinnvoll, da es dabei unerheblich ist, wie gut er die Überziehung der Studienzeit erklären kann, da er dazu nicht die Chance erhält. Bei dieser Art der Bewerbervorauswahl spricht man von Robot-Recruiting.

E-Mail-Bewerbung

Die E-Mail-Bewerbung ist die wohl klassischste Form der E-Recruiting-Möglichkeiten. Es ist auch die Bewerbungsart, welche von den Bewerbern bevorzugt wird.
Sie entspricht in ihrer Form am ehesten der früher üblichen postalischen Bewerbung und bietet dadurch dem Bewerber eine hohe Individualisierung. Die E-Mail enthält dabei ein kurzes Anschreiben oder auch lediglich einen Verweis auf die Bewerbung. Die eigentliche Bewerbung befindet sich in dem Dateianhang, der nach Meinung von Experten nicht größer als zwei bis drei MB sein sollte.
Der Anhang enthält mindestens Anschreiben, Lebenslauf und Zeugnisse. In der Regel werden die Dokumente zu einer PDF-Datei zusammengefügt.

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Titelbild: absent84/stock.adobe.com

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