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Von der dunklen Kammer zur digitalen Fotografie

Es fing an mit der camera obscura – wörtlich übersetzt dunkle Kammer – wo das durch ein winziges Loch einfallende Licht ein Bild der Umgebung auf die gegenüberliegende Wand warf. Dieses Phänomen war bereits seit der Antike bekannt und bildet die Grundlage für die heutige Fotografie, die sich seit ihren Anfängen Ende des 18. Jahrhunderts rasant weiterentwickelt hat.

Wenn die Chemie stimmt

Bereits Aristoteles (384 bis 322 v. Chr.) kannte den Effekt der camera obscura, doch erst das Zusammenspiel von Physik und Chemie machte die Entwicklung der Fotografie möglich. Im 18. Jahrhundert stellten einige Forscher fest, dass Licht Auswirkungen auf bestimmte chemische Substanzen hat und sich so Eindrücke im wahrsten Sinne des Wortes ablichten ließen. Auch fand man heraus, wie diese Bilder fixiert werden konnten – die Fotografie war geboren.

Als ihr Vater gilt dabei Joseph Nicéphore Niépce, dessen Verfahren der Heliografie der Vorläufer der modernen Fotografie ist. Niépce gelang es, eine Kopie einer seiner Lithografien auf einer asphaltbeschichteten Zinnplatte zu erstellen. Gemeinsam mit Louis Daguerre entwickelte er dieses Verfahren weiter, woraus schließlich die Daguerreotypie entstand, die den Vorteil weitaus kürzerer Belichtungszeiten hatte – die allerdings immer noch bei rund 15 Minuten lag.

Von der Metallplatte zum Papier

Die Daguerreotypie benötigte immer noch eine Metallplatte als Grundlage für das Bild, die mit bestimmten chemischen Substanzen behandelt war. Während der Einsatz von hochwertigen Objektiven dazu beitrug, die Belichtungszeit entscheidend zu verringern, war der Einsatz von lichtempfindlichem Papier eine weitere wichtige Entwicklung. William Talbot erfand zudem ein Negativ-Verfahren, das erlaubte, Bilder anders als bei der Daguerreotypie unbegrenzt zu reproduzieren.

Mitte des 19. Jahrhunderts wurden zahlreiche weitere Verbesserungen vorangetrieben, unter anderem der Einsatz von stärkeren Objektiven sowie die ersten Verschlüsse, die es ermöglichten, Aufnahmen von bewegten Motiven zu machen. Ende des 19. Jahrhunderts kam die erste Rollfilmkamera auf den Markt, die Kodak Nr. 1. Die Entwicklungsverfahren wurden zudem einfacher und die ersten Entwicklungslabore boten ihre Dienste an. Dadurch wurde die Fotografie der breiten Masse zugänglich.

Handlich und in Farbe

Immer weitere Erfindungen und Verbesserung trieben die Erfolgsgeschichte der Fotografie voran. Dreischichtenfilme, die 1936 von Agfa und Kodak eingeführt wurden, legten den Grundstein für die Farbfotografie, wie wir sie bis heute kennen. Die Fotoapparate – im Übrigen immer noch als Kamera bezeichnet – wurden kleiner und leichter, die Handhabung einfacher, sodass selbst ein Laie viel Freude an der Fotografie haben konnte.

Chemie spielte weiterhin eine wichtige Rolle, denn das Erstellen eines Fotos war immer noch ein chemischer Prozess, auch wenn das Fotografieren an sich für die meisten Menschen mittlerweile nicht mehr als ein einfacher Knopfdruck war. Die Zusammensetzung der eingesetzten Stoffe wirkte sich unter anderem auf Farbgebung und Körnung des fertigen Bildes aus. Wer etwas anspruchsvollere Fotos machen wollte, benötigte daher solides Grundwissen über Belichtungszeit, Blendenöffnung und die Vorzüge der einzelnen Filme sowie Filter.

Von Analog zu Digital

Eine weit umfassende Erneuerung in der Welt der Fotografie gab es Ende des 20. Jahrhunderts, als die digitale Fotografie Einzug hielt. Spätestens Anfang des 21. Jahrhunderts konnte sie sich immer mehr durchsetzen, denn insbesondere für die breite Masse bot sie zahlreiche Vorteile.

Ein Film war auf maximal 36 Aufnahmen begrenzt, wer viel fotografierte, musste entsprechend häufig den Film wechseln und daher mit ausreichend Rollen versorgt sein. Manch einmaliger Augenblick konnte nicht im Bild festgehalten werden, weil just in diesem Moment die Rolle voll war. Auch waren die Filme recht empfindlich, was die Belichtung anbetraf. Eine spätere Korrektur war begrenzt möglich, aber aufwendig. Hinzu kam, dass die Fotografien mit der Zeit viel Platz wegnahmen und man auch für die Entwicklung missglückter Fotos zahlen musste.

Die Digitalfotografie schuf hier Abhilfe, denn auf die Speicherchips passten bereits in der Anfangszeit weit mehr 36 Fotos, und zudem waren sie weitaus handlicher als die Filmrollen. Mit Bildbearbeitungsprogrammen konnte einfach und kostengünstig nachgeholfen werden, wenn ein Foto mal nicht so geglückt war und wer Papierabzüge haben wollte, konnte vorab auswählen, welche Bilder gedruckt werden sollen. Insbesondere für den Geldbeutel stellte die digitale Fotografie einen großen Vorteil dar. Doch es gab und gibt auch Herausforderungen.

Fotografieren lernen – neues und altbewährtes Wissen

Seit ihren Anfängen war die Chemie ein wichtiger Faktor – von der Herstellung des Films, über die Entwicklung der Negative bis hin zum Erstellen der fertigen Bilder. Bei der digitalen Fotografie fiel dies nun komplett weg, und damit auch die Möglichkeiten, die sich dadurch in der Gestaltung der Fotos boten. Stattdessen hielt die Technologie verstärkt Einzug, und wo sich eine Tür für den Fotografen schloss, öffnete sich somit eine andere.

Die digitale Fotografie hat zahlreiche neue Möglichkeiten mitgebracht, für die der Fotograf – egal ob Profi oder Laie – sich neues Wissen aneignen muss, um das bestmögliche herauszuholen. Selbst wer mit der analogen Kamera gut vertraut war, profitiert vom Besuch eines Fotokurses. Daran hat sich auch heute nichts geändert, denn auch wenn Fotografie heute vermutlich einfacher und zugänglicher denn je ist, so steckt unheimlich viel Wissen dahinter.

Ein Fotokurs vermittelt wichtige Informationen, nicht nur über die altbekannten Dinge wie Belichtungszeit und Blendenöffnung, sondern auch digitale Bildbearbeitung und Speichersysteme oder die vielfältigen Einstellungen digitaler Kameras, die mit immer weiteren Funktionen ausgestattet werden. Wer über ein solches Wissen verfügt, kann problemlos und mit viel Freude unglaublich viel aus den eigenen Fotos herausholen.

Titelbild: REDPIXEL/stock.adobe.com

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