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Robert Steiner hat es gewagt und sich mit über 40 Jahren für einen beruflichen Neustart entschieden. Er hat eine Lehre zum IT-Techniker begonnen. Über das WIFI Kärnten absolvierte er den Vorbereitungslehrgang zur Lehrabschlussprüfung und hat mit seiner Entscheidung bewiesen, dass es nie zu spät ist.
Wir haben mit Herrn Steiner über seine Beweggründe gesprochen, welche Hürden er meistern musste und wie es ihm heute mit der beruflichen Neuorientierung geht.
Wenn das Hobby zum Beruf wird
Krankheitsbedingt musste Robert Steiner seinen ursprünglichen Beruf aufgeben. Heute blickt Steiner mit viel Freude auf diesen Wink des Schicksals zurück, denn „so konnte ich mein liebstes Hobby, die IT, zu meinem Beruf machen.“, erklärt Steiner uns gegenüber. Mit der späten Lehre zum IT-Techniker hat er einen Beruf gefunden, der sich nicht nach Arbeit anfühlt. „Die Arbeit in der IT-Branche ist lebendig, abwechslungsreich und erfüllt mich mit viel Freunde.“, so Steiner weiter.
Rückblicke auf turbulente Zeiten
Nachdem Herrn Steiner klar wurde, dass er wohl nie wieder in seinen alten Beruf zurückgehen konnte, war für ihn eines sicher: etwas Neues musste her. Und weil er schon immer eng in seinem Bekanntenkreis mit der IT-Branche vernetzt war, war auch der dafür nötige Lehrstellenplatz schnell gefunden. „In der Lehre bzw. im Betrieb gab es eigentlich nie viel Aufsehen wegen meines Alters, in der Berufsschule war ich auf den ersten Blick natürlich schon etwas Besonderes.“, meinte Steiner im Gespräch. Denn dort, wo sonst meist Schüler:innen zwischen 16 und 18 Jahren ihr theoretisches Wissen erlangen, sieht man nicht alle Tage einen 40-Jährigen in den Bankreihen sitzen.
Aus Herausforderungen Chancen machen
So spät noch eine Lehre zu beginnen, bringt einige Hindernisse mit sich. Vorrangig finanzieller Natur. Doch für Herrn Steiner war klar, dass er diese 3,5 Jahre Lehre (Anm., heute 4 Jahre Lehre) unbedingt durchziehen wollte. So nahm er etliche Abstriche in Kauf, um seinem Traum ein Stück näher zu kommen. „Schade finde ich, dass der Lehrberuf IT-Techniker bzw. Informatiker in Betrieben zu wenig genutzt wird.“, so Steiner. „Gerade für Unternehmen wäre es eine tolle Bereicherung, ihre IT-Fachkräfte selbst auszubilden und auf das Kernsegment zu schulen, das für die Firma essenziell ist. Leider greifen immer noch viele Firmen auf HTL-Absolvent:innen zurück, die zwar ein breites theoretisches Wissen mitbringen, nicht aber die gebrauchte Nische abdecken.“, erklärt Steiner weiter.
Spezialisierung vor allgemeiner Theorie
In der Lehre spezialisiert man sich schon früh auf einen von zwei wesentlichen Bereichen: Informatik oder Technik. Robert Steiner hat sich für die IT-Technik entschieden und verantwortet somit die Netzwerktechnik und im Weiteren Server und alles was dazu gehört.
Geballtes Wissen in kurzer Zeit
Im Gegensatz zur Ausbildung in einer HTL, wo 5 Jahre theoretisches Wissen zum Thema Informatik vermittelt wird, muss das in der Lehre in 4 Jahren à 2 Monaten Berufsschule passieren. Die Dichte und der Umfang vom Stoff sind auch der Grund, warum die Lehre kürzlich von 3,5 Jahren auf 4 Jahre Lehrzeit verlängert wurde. Für Steiner war es ein Gewinn, dass in seiner Spezialisierungsgruppe für IT-Techniker nur 7 Schüler:innen waren, die sich gegenseitig gut beim Büffeln unterstützt haben. So haben auch alle das immense Lernvolumen geschafft und die Lehrabschlussprüfung schlussendlich erfolgreich absolviert.
Wie reagiert das Umfeld auf die Entscheidung
Im Fall von Robert Steiner, war die Reaktion immer gleich: im ersten Moment blickt man in große und verwunderte Augen, ob der Entscheidung mit 40 Jahren noch einmal ganz von vorne anzufangen. Aber diese anfängliche Skepsis verfliegt innerhalb kürzester Zeit und man spürt, wie Herr Steiner nun in seiner neuen Berufung angekommen ist.
Ausblick und Zukunft
Eine neue Lehre bzw. einen anderen Beruf wünscht sich Robert Steiner auf keinen Fall. „Was als Idee oder Vision im Raum steht, ist der Schritt in die Selbstständigkeit als IT-Techniker, einfach weil der Drang nach Unabhängigkeit und Flexibilität immer größer wird. Die Vorstellung, dass ich mir dann meine Kund:innen zum Teil fast selbst aussuchen kann, ist wirklich eine große Verlockung. Ich kann mir durchaus vorstellen, in einigen Jahren den nächsten Schritt zu gehen und mein eigenes Unternehmen zu gründen.“, so Steiner im Gespräch abschließend.
Herr Steiner ist ein tolles Beispiel dafür, dass es im Leben nie zu spät ist, seiner Berufung nachzugehen. Es gibt Berufe und Sparten, die einen immer reizen, die man aber aus diversen Gründen nicht (mehr) angeht. Nehmen wir uns doch alle ein Beispiel an der Willenskraft und am Durchhaltevermögen des sympathischen Kärntners und trauen uns auch, uns beruflich neu aufzustellen.
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Titelbild: Kadmy/stock.adobe.com