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Bei der Fußpflege geht es nicht nur um das äußere Verschönern. Fußpflegerinnen bereiten ihren Kunden eine Zeit des Wohlfühlens und halten auch mit Ratschlägen nicht zurück, was den Umgang mit unseren meiststrapazierten Körperteilen betrifft. In der Regel stellen sie für ihre Kunden auch passende Pflegeprodukte bereit.
Was macht eine Fußpflegerin?
Ein Schwerpunkt der Tätigkeit liegt auf dem Kürzen und Formen der Fußnägel. Die Nägel werden mit Spezialscheren geschnitten, dabei wird der Nagelrand gründlich gereinigt und der Nagelgrund ausgeputzt. Mit Hautschere oder Zange entfernt die Fußpflegerin die abgestorbenen Partikel und feilt die Nägel in Form. Manche Fußnägel sind eingewachsen oder deformiert. Dann kommen Nagelprothesen oder Stützteilchen zum Einsatz, die den Nagel wieder in seine ursprüngliche Form wachsen lassen. Besonders dicke Nägel werden mit der Fräse behandelt.
Der andere Schwerpunkt in der Fußpflege ist das Entfernen von Hautverhärtungen, wie sie als Hornhaut, Schwielen oder Hühneraugen besonders am Fuß auftreten. Dabei kommen Skalpell, Hornhauthobel und Spezialscheren zum Einsatz. Die Wahl der Instrumente richtet sich nach dem Ausmaß der Hautverhärtung. Bei Hühneraugen ist meistens das Skalpell das Instrument der Wahl, mit dem die verhärtete Stelle herausgehoben wird. Anschließend wird gründlich desinfiziert und gegebenenfalls mit einem Pflaster verklebt.
Auch Wellness ist bei jeder Fußbehandlung ein Thema. In der Regel findet vorab ein entspannendes Fußbad statt, das Haut und Nägel erweicht und somit leicht behandelbar macht. Im Anschluss an die Behandlung werden die Füße eingecremt, um sie vor Austrocknung zu schützen und der allzu raschen Hornhornbildung vorzubeugen. Dann folgt die Fußmassage, die die Durchblutung fördert und den Fuß geschmeidig macht. Wer sich als Fußpflegerin in der Richtung Fußreflexzonenmassage weitergebildet hat, kann seinen Kunden damit Gutes tun. Diese Art der Massage wirkt sich auf den ganzen Körper aus und steigert das allgemeine Wohlbefinden.
Fußpflegerin werden – mit der richtigen Fußpflegeausbildung
Wer Fußpflegerin werden möchte, kann sich für eine Fußpflege Ausbildung in Form einer Lehre entscheiden. Voraussetzung ist die Erfüllung der Schulpflicht von neun Jahren. Nach dem Abschluss sind die Lehrlinge berechtigt, die Berufsbezeichnung „FußpflegerIn“ zu tragen und den erlernten Beruf auszuüben. Sie können danach eine Meisterprüfung in ihrem Fach ablegen. Auch eine Selbstständigkeit nach Erfüllung der erforderlichen Formalitäten ist möglich. Aufstiegsmöglichkeiten bestehen in der Übernahme als Geschäftsführerin oder Filialleiterin eines Fußpflegebetriebs. Wer möchte, kann sich in der Fußreflexzonenmassage weiterbilden.
Eine andere Möglichkeit zur Ausbildung findet sich mit dem Diplomlehrgang Fußpflege, der in Theorie und Praxis perfekt auf die Tätigkeit in der Fußpflege vorbereitet. Der Fußpflegekurs ist ein Präsenzkurs, der sich an alle richtet, die an der professionellen Fußpflege interessiert sind. Er gilt besonders für die, die später in Wellnesshotels oder Kuranstalten im Beautybereich arbeiten wollen. Geeignet ist er auch für bereits in der Kosmetikbranche Tätige, die ihr Angebot mit der Fußpflege erweitern wollen.
Voraussetzung für den Diplomlehrgang Fußpflege ist, dass die Teilnehmer das Mindestalter von 18 Jahren erreicht haben und ihr eigenes Arbeitsmodell mitbringen.
Außerdem gibt es auch das Angebot für eine Sonderausbildung für die Behandlung von diabetischen Füßen.
Was lernt man im Diplomlehrgang Fußpflege?
- Im theoretischen Teil erfahren die Teilnehmer ganz allgemeine Grundlagen von Anatomie und Physiologie und spezielles anatomisches Wissen, wie sie es später im Bereich Fußpflege brauchen. Sie lernen die richtigen hygienischen Maßnahmen kennen, die sie im Behandlungsraum und bei der Behandlung selbst anwenden müssen.
- Natürlich ist auch die spätere korrekte Bedienung der Instrumente wichtig. Dazu erfahren die Teilnehmer bestimmte physikalische Grundlagen, so dass sie ihre Arbeitsgeräte nicht nur richtig bedienen können, sondern auch ein bestimmtes Hintergrundwissen über die Funktionsweise haben.
- Ernährungslehre und Kräuterlehre stehen ebenfalls im Lehrprogramm. Dabei geht es um die richtige Zubereitung der Fußbäder mit entsprechenden Zusätzen und um Hintergrundwissen beim Umgang mit manchmal krankhaften Veränderungen am Fuß. Außerdem können sich bestimmte Ernährungsfehler oder -mängel besonders an Fuß- und Handnägeln zeigen. Hier ist es wichtig, dass die Fußpflegerin darauf hinweisen kann und einen Tipp in die richtige Richtung gibt.
- Sollten „Notfälle“ auftreten, sind die Teilnehmer mit ihrem Wissen über Unfallverhütung, Erste Hilfe und Verbandslehre bestens gerüstet.
- Auch dem Marketing wird ein Teil der Ausbildung gewidmet. Schließlich sollen Produkte, die dem Fuß guttun, auch sichtbar gemacht und im Idealfall natürlich auch verkauft werden.
- Im praktischen Teil steht das Lernen am Modell im Vordergrund. Dazu üben die Teilnehmer zunächst die einfache Fußpflege ein. Sie lernen dabei, welche Besonderheiten Fuß, Haut und Nägel aufweisen können und wie sie das beurteilen müssen.
- Weiter wird vermittelt, wie Fußpackungen gehandhabt und Hände, Beine und Füße richtig massiert werden.
- Durch den Umgang mit Problemstellen wird die praktische Tätigkeit vertieft. Dazu gehören das Entfernen der Hornhaut, das Behandeln von eingewachsenen Nägeln, Warzen und das Entfernen von Fußpilz.
- Die Teilnehmer im Fußpflege Kurs lernen auch, wie sie Druckschutzverbände und Orthesen richtig anlegen und korrekt mit Nagelspangen umgehen. Natürlich steht auch die richtige Anwendung der Frästechnik auf dem Stundenplan.
Die Absolventen erhalten zum Abschluss ein Diplom und können mit den erworbenen Fachkenntnissen und ihren Fertigkeiten ihre Tätigkeit in der Fußpflege aufnehmen.
Für wen passt dieser Beruf?
In der Fußpflege geht es zum einen um eine praktische Tätigkeit. Wer als Fußpflegerin tätig sein will, sollte keine Berührungsängste haben bei Themen rund um den Fuß wie Warzen oder Fußpilz.
Ein gewisses Geschick und gute Fingerfertigkeit sollten besonders für das Schneiden der Nägel und die Fußmassage vorhanden sein. Auch der Tastsinn wird gebraucht für das Ertasten und Beurteilen von verhärteter Haut am Fuß. Außerdem sollten Fußpflegerinnen selbst keine allzu empfindliche Haut haben, denn sie müssen mit Desinfektionsmitteln, bestimmten Badezusätzen und Fußcremes problemlos umgehen können.
Zum anderen gehört auch die Beratung zum Beruf. Da sind Fachkenntnisse gefragt, was die individuelle Beschaffenheit eines jeden Fußes betrifft. Außerdem ist Kommunikationsfähigkeit und eine gewisse Einfühlsamkeit wichtig, denn Kunden sollen auch beraten werden, was die Pflege ihrer Füße betrifft.
Wer also gern praktisch und konkret arbeitet und dabei noch Freude an einer gesundheitlich-beratenden Tätigkeit hat, für den ist der Beruf der Fußpflegerin genau richtig.
Alle Kurse und Ausbildungen im Bereich Fußpflege am WIFI Kärnten finden Sie hier.
Titelbild: Yakobchuk Olena/stock.adobe.com