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Roboter sind ohne Zweifel auf dem Vormarsch, wie die Auswertung von Marktdaten bestätigt. Industrieroboter und die privat genutzten Serviceroboter lassen zweistellige prozentuale Wachstumsraten in den nächsten Jahren erwarten. Wer sie bedienen und programmieren kann, der dürfte wohl gute Zukunftschancen auf dem Arbeitsmarkt haben.
Roboterprogrammierung – wofür wird sie benötigt?
Man kann ganz realistisch davon ausgehen, dass die Mehrzahl der europäischen Unternehmen ihre Zukunft in der künstlichen Intelligenz sieht. Unternehmen erwarten mehr Wachstum da, wo Arbeitsprozesse durch Roboter digitalisiert und automatisiert werden. Viele Unternehmer sagen, dass sie ohne Roboter nicht mehr wettbewerbsfähig wären.
Natürlich haben die Unternehmen auch die Risiken im Blick. Je mehr digitalisiert ist, desto größer ist die Gefahr von Hacker-Angriffen. Ein weiteres Problem schiebt sich in den Fokus: Wo finden sich die IT-Experten und Techniker, mit denen das Unternehmen die Digitalisierung voranbringen kann?
Um die Einrichtung, Überwachung und Wartung von automatisierten Fertigungsanlagen bewerkstelligen zu können, braucht es Fachleute aus den Bereichen Mechatronik, Elektrotechnik, Automatisierungs- und Systemtechnik. Spezielle Kurse zur Roboterprogrammierung geben das nötige Fachwissen und die Sicherheit, um auf diesem Gebiet tätig werden zu können.
Einmal ist es wichtig zu wissen, wie der Industrieroboter überhaupt aufgebaut und wie er zu bedienen ist. Einzelne Programme müssen aufgerufen und gestartet werden können. Letztlich muss ein automatischer Ablauf eingegeben und ausgetestet werden. Dazu muss man einige Typen von Robotern und ihre Besonderheiten kennen und über die verschiedenen Programmiersprachen Bescheid wissen. Mit entsprechenden Kursen können Interessierte sich das nötige Fachwissen aneignen.
Was ist ein Industrieroboter?
Industrieroboter entstammen dem Bereich Maschinenbau/Automatisierungstechnik. Sie sind so konzipiert, dass sie mit bestimmten Werkstücken umgehen, sie bearbeiten oder montieren können. Richtig programmiert können sie manche Arbeitsabläufe selbstständig ausführen oder den Ablauf in Einzelfällen bei Bedarf variieren.
Industrieroboter bestehen aus einem beweglichen Teil – dem sogenannten Roboterarm – der Steuerung, die für die gewünschte Beweglichkeit des Roboterarms sorgt und dem sogenannten Effektor, der letztlich als Greifarm oder Werkzeugteil die Tätigkeit ausführt. Sie können mit verschiedenen Sensoren ausgestattet sein, über die sie Informationen aufnehmen und je nach Information ihren Aufgabenbereich verändern.
In industriellen Betrieben finden sich hauptsächlich diese vier Arten von Robotern: Linearroboter, Delta Modelle, Mehrachsgelenke und Scara Modelle. Am häufigsten wird der Linearroboter eingesetzt. Er besteht aus mehreren miteinander verbundenen Antriebssystemen und hat oft noch eine zusätzliche Drehachse. Er ist relativ einfach zu programmieren und kann bis zu 15 Kilo Lasten bewältigen.
Bei der Auswahl des Robotertyps geht es um benötigte Genauigkeit, um seine Nutz- bzw. Traglast, um die Zykluszeit für den Arbeitsprozess und um Reichweite und Freiheitsgrade.
Der Industrieroboter wird in vielen Bereichen der Fertigung eingesetzt. Er kann als „Fügeroboter“ kleben und abdichten, er kann Maschinen bestücken, montieren oder stapeln, er kann als Lackier-, Mess- oder Schleifroboter im Einsatz sein. Außerdem kann er das Schneiden, Sägen, Fräsen und Schweißen übernehmen.
Industrieroboter werden im Online- oder Offlineverfahren programmiert. Die Online-Programmierung wird direkt am Computer ausgeführt, die Offline-Programmierung erfolgt über einen separaten Computer. Die Programmiersprachen VAL, VAL2 und VAL3 und KRL wurden extra für Industrieroboter entwickelt. VAL stammt vom Industrieroboterhersteller Stäubli aus der Schweiz, KRL vom deutschen Unternehmen KUKA. Dabei bedienen sich verschiedene Hersteller auch verschiedener Programmiersprachen.
Zu den bekanntesten Herstellern von Industrierobotern zählen in Österreich die igm Robotersysteme. In Deutschland sind es zum Beispiel die Unternehmen Dürr, KUKA und Reis, in Japan Yaskawa, Kawasaki und Panasonic, um nur einige zu nennen. Die Produkte der einzelnen Hersteller unterscheiden sich in Steuerung, Programmierung und Leistungsfähigkeit.
Roboterprogrammierung: Job mit Zukunft
In der Industrie, im Handel, in der Pflege und in vielen anderen Bereichen sind Roboter mittlerweile fast unverzichtbar geworden. Wer mit ihnen umgehen kann, sorgt für den Nutzen, den sein Unternehmen aus dem Einsatz von Robotern ziehen kann.
In der Bedienung und Konfiguration von Robotern ergeben sich besonders in der Industrie attraktive Zukunftsaussichten für Roboterprogrammierer. Doch das Tätigkeitsfeld muss nicht auf Werk- und Produktionshallen beschränkt bleiben. Roboterprogrammierer können als Berater im Vertrieb tätig werden und den Kunden die produktive Verwendung eines Roboters eventuell bei speziellen Schulungen beibringen.
Vom Programmierer hängt es ab, ob die Maschinen produktiv arbeiten und ihre Aufgaben optimal erfüllen. Sie sorgen letztlich für einen reibungslosen Betrieb und müssen dabei ständig auf dem neuesten Stand der Technik sein. Das macht sie in vielen unterschiedlichen Branchen zu attraktiven Kandidaten, die Arbeitslosigkeit kaum fürchten müssen.
Fit werden für Industrie 4.0
Industrie 4.0 meint das Projekt, das mit einer umfassenden Digitalisierung den Gesamtbereich Industrie für die Zukunft fit machen will. Ziel ist, die ganze Wertschöpfungskette eines Produktes zu optimieren, angefangen bei der Idee über die Fertigung bis hin zum Recycling. Dazu soll die moderne Informations- und Kommunikationstechnik in den gesamten Ablauf der industriellen Produktion eingebunden werden.
Industrie 4.0 beruft sich auf vier Prinzipien der Organisationsgestaltung. Zum einen geht es um die Vernetzung von Mensch, Maschine und Produkt, die dadurch miteinander kommunizieren und kooperieren können. Mit erweiterten Informationssystemen wird zum anderen eine Informationstransparenz geschaffen. Drittens unterstützen Assistenzsysteme bei anstrengenden oder gefährlichen Arbeiten und liefern darüber hinaus verständliche Informationen, nach denen wesentlich schneller und effektiver Entscheidungen getroffen werden können. Letztlich können cyberphysische Systeme eigenständige Entscheidungen treffen oder – bei Problemen – an die nächsthöhere Instanz verweisen.
Was sollte ein Programmierer für Industrieroboter mitbringen?
Wer als Programmierer die Digitalisierung voranbringen will, sollte Kenntnisse aus verschiedenen Bereichen mitbringen. Hier sind Informatik, Elektrotechnik und Maschinenbau zu nennen sowie ein guter Bezug zur Softwareentwicklung. Außerdem sollte ein Programmierer auch mehrere Programmiersprachen beherrschen.
Zu den Programmierkenntnissen und den Kenntnissen aus Anlagen- und Maschinenbau kommen noch einige sogenannte Softskills dazu, denn ein Programmierer ist nicht nur mit seinen Maschinen beschäftigt. Er steht im ständigen Austausch mit seinen Arbeitskollegen, mit seinen Auftraggebern und Kunden. Dafür braucht er Kommunikations- und Teamfähigkeit genauso wie Eigenverantwortung, Selbstmotivation und Verantwortungsbewusstsein.
Ein Kurs für Roboterprogrammierung macht fit für das Projekt Industrie 4.0. Der Kurs richtet sich an Robotik Interessierte, an Roboterbediener und -programmierer. Er vermittelt alle nötigen Inhalte für die Praxis, in der ein Roboter sachgerecht und sicherheitsbewusst bedient werden muss.
Titelbild: sdecoret/stock.adobe.com