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Die internationale Konkurrenz ist beachtlich – nichtsdestotrotz genießt der Wein aus Frankreich großes Renommée. Der hervorragende Ruf wurde durch berühmte Grands Crus in Burgund und ausgezeichnete Châteaus im Bordelais begründet.
Sowohl unterschiedliche Klimata und eine Vielzahl von unterschiedlichen Rebsorten als auch moderne Technik in den Weinbergen und Kellern bereiten der Welt immer wieder genussvolle neue Geschmackserlebnisse, aber auch Weinfreuden mit großer Tradition.
Französischer Wein: weltweit ein Fünftel der Weinproduktion
Das älteste französische Weinbaugebiet ist die Provence. Dort gediehen bereits Weinreben, als reisende Händler aus Griechenland im Jahr 600 v. Chr. in die von den alten Phönikern aufgebaute Stadt Massalia, das heutige Marseille, kamen.
In unserer Zeit werden in Frankreich auf etwa 750.000 Hektar, die annähernd drei Prozent der gesamten landwirtschaftlich genutzten Flächen mit ca. 15 Prozent der landwirtschaftlichen Wertschöpfung entsprechen, etwa ein Fünftel der Weine der Welt produziert. Dabei gelten Bordeaux, Champagne, Rhône, Burgund und Loire als die potentesten Regionen – und die große Weinbauregion Languedoc-Roussillon stellt beachtliche 40 Prozent der französischen Weine her.
So ist es nicht weiter erstaunlich, dass an zahlreichen französischen Universitäten Önologie studiert wird, also die Weinkeller-Wirtschaft, die sich als Studienbereich der Weinherstellung sowohl mit dem Keltern als auch mit dem Reifen des Weines befasst. Dies ist der Weg, auf dem Frankreich immer wieder weltweit Maßstäbe setzt – und deshalb dürfte die Französische Republik auch zukünftig das berühmteste Weinland bleiben.
Französischer Wein, vom Klima geprägt
In Frankreich gehört ein guter Wein nicht nur zum Essen, vielmehr ist es eine Selbstverständlichkeit, im Kreis der Freunde und Familie über die verschiedenen Rebsorten, die Jahrgänge und über Erntezeiten zu fachsimpeln. Dabei sind sich alle einig, dass das abwechslungsreiche französische Klima wesentlichen Einfluss auf die Weinqualitäten hat: Während mediterranes Klima im Süden die Traubenreife und den Erhalt schöner Aromen unterstützt, ist Frankreichs östlicher Landesteil dem Kontinentalklima ausgesetzt und muss deswegen ab und an mit starken Regenfällen und mit Frösten kämpfen. Das Klima in Frankreichs Westen ist da weitaus gemäßigter: Dort sorgt der nahe gelegene Atlantik für die ausgewogene Balance zwischen mild und kühl. Der überwiegende Teil des Nordens dagegen ist wenig bebaut.
Somit unterscheiden sich auch die Aromen des französischen Weins von einer Region zur anderen.
Wein aus Frankreich: opulenter Rotwein und kräftiger Weißwein
Frankreich führt mit großem Abstand im Segment der eindrucksvollen, kräftigen Rotweine, die sich landesweit an den Qualitäten aus Burgund und aus Bordeaux orientieren. Die Rotweine sind voller Charakter und reich an Tanninen. Aber auch die Weißweine kommen kräftig ins Glas, weitaus schwerer im beispielhaften Vergleich zu italienischen Weißweinen. Dabei gelingt es ihnen, mit Volumen und viel Frucht zu überzeugen. Liebhabern spritziger und leichter Weine sind besonders die französischen Roséweine zu empfehlen – unter ihnen sind viele besondere Qualitäten zu finden.
Französische Weine sind oft Cuvées verschiedener Rebsorten. Nichtsdestotrotz gibt es auch unter den französischen Weinen sortenreine Offerten, die sich zu großen Teilen auf die Regionen Elsass und Burgund und auf Teile der Rhône und der Loire konzentrieren.
Allen französischen Weinen gemeinsam sind strenge Regulierungen der auf den Etiketten ausgewiesenen Qualitäten.
Französischer Wein: das Qualitätssystem
Vin de France
Französischer Wein dieser Kategorie hat keine genaue Herkunftsbezeichnung. Er ist mit den österreichischen Tafelweinen vergleichbar.
IGP
Weine mit der Bezeichnung IGP (Indication Géographique Protégée) können mit Landweinen verglichen werden. Im Vergleich zu den höchsten Qualitäten werden zur Herstellung höhere Erträge sowie nicht traditionelle Rebsorten herangezogen.
VDQS
Diese Bezeichnung steht für Vins Délimités de Qualité Supérieure. Die Weine bieten überdurchschnittliche Qualitäten.
AOP
Die Qualitätsbezeichnung AOP (Appellation d’Origine Protégée) tragen streng kontrollierte Weine, bei denen sowohl die Zusammensetzung als auch die Herkunft reglementiert sind. Diese sind Frankreichs beste Weine.
Wein aus Frankreich: das ABC der Regionen
Beaujolais:
In diesem ausgesprochenen Rotwein-Terroir werden famose Tropfen aus der Gamay-Traube erzeugt. Die Crus des Beaujolais gelten als die feinsten, der traditionelle Beaujolais und der Beaujolais Seperiéur sowie der frühreife Primeur als die bekanntesten Weine der Region. Mehr südlich liegt die Coteaux du Lyonnais, wo leichte und fruchtige Weine produziert werden.
Bordeaux:
Das ist das größte Anbaugebiet für Qualitätsweine weltweit. Allein durch seine Größe von mehr als 100.000 Hektar ist die Angebotspalette riesig und große Weine sind durchaus die Regel. Rote Spitzenweine entstehen hier aus Carmenére, Petit Verdot, Merlot, Malbec, Cabernet Franc und Cabernet Sauvignon. Doch weiße Spitzenweine und edelsüße Tropfen sind nicht weniger renommiert.
Burgund:
In dem Traditionsgebiet werden vergleichsweise wenige Rebsorten wie Aligoté, Chardonnay, Pinot Noir und Gamay zu hervorragenden Weinen verarbeitet. Auch der Chablis ist letztendlich ein regionales Gewächs aus dem Burgund, ebenso wie die Weine des Mâcon, von der Côte Chalonaise und der Côte d´Or.
Champagne:
Kalkhaltige Böden und die Rebsorten Pinot Noir, Pinot Meunier sowie Chardonnay werden dort zum weltberühmten Champagner.
Elsass:
Typisch sind lediglich sechs Rebsorten, 50 Grand Cru-Lagen sind besonders bemerkenswert und die typische Flasche, die Flûte, ist augenfällig. Die Weine der Lorraine im Nordwesten sind schöne Alltagsweine.
Jura und Savoyen:
Hier werden Qualitätsweine aus weniger bekannten Rebsorten erzeugt. Dabei kann sich Savoyen v. a. fruchtiger, trockener Weißweine rühmen, aber auch seiner Schaum- und Perlweine.
Languedoc-Roussillon:
Beste weitläufige Lagen am Mittelmeer sind schwer rotweinträchtig. Sie bringen gehobene wie einfache Qualitäten hervor, dabei besonders schöne Landweine. Dazu glänzt die Region mit Muskateller und ihren Süßweinen.
Loire:
Das Pais Nantais liefert trockene, fruchtige Weißweine, während aus dem Anjou gute Rosés, aber auch Rotwein aus Cabernet Franc und Cabernet Sauvignon kommen. Gleichermaßen Rot- wie Weißweine erzeugt die Touraine.
Rhône:
Sowohl der Süden als auch der Norden erzeugen Spitzenweine. Besonders die Syrah-Traube sorgt für Körper, Farbe und lange Lagerfähigkeit.
Südwestfrankreich:
Die etwas verstreute Weinbauregion präsentiert unterschiedliche Charaktere mit fruchtigen Roten aus Bergerac und mit verschiedenen Weiß-, Rosé- und Rotweinen aus Gaillac. Eigenwillige Rosé- und Rotweine werden aus der seltenen Rebe Négrette in Côtes du Frontonnais gekeltert und in Côtes de Duras et Buzet lagerfähige Rot- und Weißweine. Erwähnenswert sind zudem die Madiran-Winzer mit ihren gerbstoffreichen und deshalb lagerbedürftigen Weinen aus der Tannattraube sowie die Winzer von Jurançon. Sie produzieren den edelsüßen Liebhaber-Wein aus den beinahe exotischen Reben Gros Manseng, Petit Manseng und Courbu.
Sind Sie auf den Geschmack gekommen? Sehen Sie mal hier: Weinexperte/Weinexpertin 2.0 – Weinländer Frankreich und Italien
À vôtre santé!
Titelbild: Jag_cz/stock.adobe.com