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Anna Scheffer leitet am WIFI Kärnten den Diplomlehrgang Housekeeping. Wir haben sie zum Interview gebeten und mit ihr über Herausforderungen, Imageprobleme und Chancen für die Branche gesprochen.
Frau Scheffer, was versteht man generell unter dem Begriff Housekeeping?
Unter Housekeeping wird die Hauswirtschaftslehre verstanden. Diese Bezeichnung findet immer mehr Verwendung im deutschen Sprachgebrauch.
Was sind die Aufgaben einer Hausdame/eines Housekeepers?
Die Aufgaben sind je nach Art und Größe eines Hotels, der Teamgröße sowie der Vorgaben einer Organisation sehr unterschiedlich. Grundsätzlich gilt es, die Qualität der Sauberkeit sicher zu stellen und ein Etagenteam nachhaltig, effektiv und effizient zu führen. Kosten und Prozesse sind zu optimieren, der Einkauf zu erledigen und vielleicht auch das Jahresbudget zu erstellen. Darüber hinaus können Blumenpflege und Dekorationsarbeiten im Hotel, Mitarbeiterkleidung, Mitarbeiterwohnungen, Gästewäsche und vieles mehr zu den Aufgaben zählen. Es ist also ein sehr umfangreiches Aufgabengebiet, welches vielschichtige Kompetenzen fordert.
Inwiefern hat sich der Beruf über die Jahre verändert, welche neuen Anforderungen sind hinzugekommen, welche eventuell weggefallen?
Der Beruf hat sich insofern verändert, als dass diese Position in kleinen Organisationen vom Management oder von der Rezeption durchgeführt werden und wurden. Darüber hinaus steigen die Serviceleistungen, Flächen von Wellness und SPA kommen beispielsweise dazu. Daher besetzen immer mehr Unternehmer diese Position mit kompetenten Mitarbeitern. Weitere Herausforderungen sind die zunehmende Digitalisierung, neue Reinigungssysteme, die Mehrsprachigkeit durch internationale Mitarbeiter und aktuell natürlich die Corona-Pandemie.
Wie gestaltet sich der Tagesablauf?
Der Tages- beziehungsweise Jahresablauf ist in Jahreszeiten, Saisonen, Monate, Wochen und Tage eingeteilt. Ein Tagesablauf beginnt am Vortag mit der Vorplanung der Arbeitsprozesse und der Einteilung der Mitarbeiter. Während des Tages zählt es zur Hauptaufgabe, das Team zu führen und zu unterstützen und Qualitätskontrollen durchzuführen. Je nach Wochentag werden dann Einkauf, Meetings und Arbeiten in der Waschküche durchgeführt.
Warum ist es für einen Hotelbetrieb so wichtig, eine Hausdame/einen Housekeeper zu beschäftigen?
Eine kompetente Hausdame oder ein kompetenter Housekeeper trägt maßgeblich zur Zufriedenheit der Gäste und zu einem nachhaltigen Unternehmenserfolg bei. Ein gut geführter Hotelbetrieb kann es sich nicht leisten, diese Position nicht zu besetzen. Darüber hinaus können durch optimale Planung und ein gut geschultes Team nicht nur Kosten, sondern auch Stress vermieden werden. Die Aufgaben einer Hausdame/eines Housekeepers sind zu wichtig, als dass es ohne langfristig funktioniert.
Wie hat sich ihr Werdegang bis zum heutigen Tag gestaltet?
Ich bin auf einem Bauernhof aufgewachsen, habe nach der Hauswirtschaftsschule Köchin gelernt und diesen Beruf in verschiedenen Hotels in Österreich ausgeübt. Im Anschluss habe ich das Familienhotel von einer Frühstückspension zu einem Seminarhotel ausgebaut. Seit 2005 bin ich Trainerin und Unternehmensberaterin für Tourismus und Freizeitwirtschaft. Viele Aus- und Weiterbildungen sowie ein Masterstudium in Changemanagement bilden die Basis dafür.
Warum Housekeeping, worin besteht für Sie der Reiz?
Die Qualität der Sauberkeit bildet die Basis für eine nachhaltige Zufriedenheit der Gäste. Die Aufgaben sind so umfangreich, dass diese Personen ein gutes Handwerkszeug brauchen und genau dieses Werkzeug gebe ich gerne weiter.
Worin liegen in der heutigen Zeit die Herausforderungen im Hinblick auf Rezensionen und Social Media? Wie schnell muss man reagieren?
Wenn schon im Vorfeld auf Qualität in der Sauberkeit geachtet wird, dann gibt es wenig negative Rezensionen. Wichtig ist, dass man schnell und sachlich reagiert. Kommen mehr negative Feedbacks, kann man gut daraus lernen.
Was sind ihre persönlichen Lieblingsaufgaben?
Zu meinen persönlichen Lieblingsaufgaben zählt es, Menschen zu begeistern und ihnen den Wert ihrer Arbeit zu vermitteln, Teams und Organisationen in ihrer Entwicklung zu begleiten und mir ab und zu einen kritischen Blick zu erlauben.
Wo oder womit tanken Sie Ihre Energie für den Alltag?
Meine Energie tanke ich bei guten Gesprächen mit meinen Gästen, beim Kochen und Kuchenbacken sowie bei langen Spaziergängen mit meinem Hund. Im Sommer bin ich jeden Tag im Garten und fröne meiner Ader zur Kunst.
Haben wir Ihr Interesse geweckt? Hier geht’s zu den Ausbildungen im Bereich Housekeeping.
Titelbild: Kalim/stock.adobe.com
Foto von Anna Scheffer: von Frau Scheffer zur Verfügung gestellt