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Ein Auto, das mit Ampeln kommuniziert und mit Strom fährt. Vor ein paar Jahren war das noch unvorstellbar. Alles ist im Umbruch in der Kfz-Branche. Und das fasziniert den WIFI-Trainer Reinhard Ratz. Schon bald wird er das neueste Modell der Hersteller unter die Lupe nehmen und seine Erfahrungen an die angehenden Meister weiter geben.
Die Vorfreude ist am Schönsten. Es ist die Neugierde und das angespannte Kribbeln in der Zeit, bevor das neue Auto geliefert wird. Ausstattung und technische Details – über alles weiß man Bescheid. Man kann es kaum erwarten, die erste Runde um den Block zu fahren und die Details zu inspizieren.
So geht es auch Reinhard Ratz. Er ist Trainer im Bereich Kfz-Technik im WIFI Kärnten und freut sich bereits auf das Highlight des Jahres – den neuesten Audi A4. Ausgestattet mit allem, was es derzeit am Markt gibt. Assistenzsystemen, Front- und Heckradar sowie einem 48-Volt-Mild-hybrid-Motor. Angeschafft aus einem einzigen Grund: um möglichst viel zu lernen und sich auf die Zukunft vorzubereiten. „Dieses Auto gilt in vielen Bereichen als Vorreiter und ist technisch höchst interessant“, erzählt Reinhard Ratz. Im Laufe des Jahres wird das Fahrzeug für verschiedene Messungen vorbereitet und danach in den Unterricht des Meisterkurses integriert.
Am meisten profitieren davon die Kursteilnehmer. Denn damit haben sie die Chance die modernste Technologie kennenzulernen und sich in einer der best eingerichtetsten Werkstätten des Landes weiterzubilden.
Eine Branche im Wandel
„In der Kfz-Technik sind wir gerade mitten in einem Umbruch“, berichtet Ratz. Aus den Autoschraubern von früher sind heute Elektroniker und Programmierer geworden. Der WIFI-Trainer ist einer davon. Schon als Jugendlicher liebte er es, auf dem Rad oder Moped herumzuschrauben. Naheliegend, dass er eine Ausbildung zum Kfz-Techniker absolvierte. Nach dem Bundesheer wechselte er in den Kundendienst und stieg bis in die Firmenleitung auf. Rund 25 Jahre war er in einem Konzern und führte mehrere Unternehmen. 1999 machte er den Meister – neben der Arbeit. Jeden Tag am Abend und samstags lernte er, so wie viele seiner Kursteilnehmer heute. Daher weiß er aus eigener Erfahrung, was eine nebenberufliche Weiterbildung im Alltag bedeutet und kann sich gut in seine Teilnehmer hinein versetzen.
Vom Lehrlingsprüfer zum Trainer
Trotz seiner Karriere hat ihn selbst die Begeisterung für die Technik nie losgelassen. Als Prüfer bei den Lehrabschlüssen erhielt er Einblicke in die Ausbildung. „Ich wollte nicht einfach nur den Wissensstand der Lehrlinge abprüfen, sondern habe sie unterstützt, selbst die Aufgabenstellungen zu bewältigen. Das war mir immer ein Anliegen“, erzählt Ratz. Später konnte der Kfz-Technikermeister dann beim WIFI als Trainer anheuern. „Das mache ich seit einem Jahr hauptberuflich.“
Ratz kann sich aber noch gut an die Anfänge in der Kfz-Technik erinnern, wo die Hände schwarz vom Öl waren und in den Werkstätten zu 80 Prozent geschraubt wurde. Das hat sich komplett verändert. „Zu den Haupttätigkeiten gehört inzwischen programmieren und messen. Alles dreht sich um den CO2-Ausstoß und die Abgase. Das sind schnelllebige Dinge. Wer sich da nicht weiterbildet und entwickelt, verliert rasch den Anschluss.
"Der technische Fortschritt fasziniert mich und ich möchte mein Wissen darüber an andere weiter geben."
Wenn ein Teil seiner Begeisterung auf die Teilnehmer überspringt, freut er sich. „Wissen ist etwas, das kann einem keiner mehr nehmen.“ Und Wissen sei Macht. „Mit Wissen kann ich viel erreichen, schneller an ein Ziel kommen und auch einen Fehler rascher finden“, ist der Trainer überzeugt. Deshalb empfiehlt er auch freien Werkstätten, technisch auf dem Laufenden zu bleiben und mindestens jährlich ein Weiterbildungs-Update zu machen.
Mit Bildung gegen Fachkräftemangel
Der Facharbeitermangel ist auch in der Kfz-Branche zu spüren. Umso wichtiger sei es, mit Bildung und Begeisterung dagegen zu halten. Das sei im Alltag natürlich nicht immer leicht. „Die Werkstätten stehen vor einigen Herausforderungen. Wie gehen sie zum Beispiel mit Elektrofahrzeugen um, was darf eine freie Werkstätte reparieren und was braucht sie dafür. Es sind viele Fragen, die einer Aufklärung bedürfen.“ Speziell beim Thema Elektroautos gibt es seitens des Gesetzgebers noch keine klaren Richtlinien.
Ob sich Elektroautos überhaupt durchsetzen werden, kann noch niemand beantworten. Ratz glaubt nicht daran. „Allerdings glaube ich, dass es mehr Mildhybrid geben wird. Das sind Verbrennungsmotoren mit einem 48-Volt-Generator. Damit fallen diese nicht in den Hochvoltbereich, der sehr aufwendig ist“, erklärt Ratz. Bei vielen neuen Modellen wird auf diese Technologie gesetzt, um den vorgeschriebenen Schadstoffausstoß zu erreichen. „Das wird sich in der Mittelklasse durchsetzen“, prognostiziert Ratz. In den Kursen wird die Technologie immer mehr zum Thema. „Wir als Trainer bilden uns auch laufend weiter und beschäftigen uns intensiv mit den technischen Entwicklungen der Hersteller.“
Am neusten Stand bleiben
Das Angebot an Kursen in der Kfz-Technik ist groß. Zum einen gibt es die Vorbereitung auf die Meisterprüfung, zum anderen unterschiedliche Spezialkurse – angefangen bei Batterie und Energiemanagement über Fahrwerktechnik bis hin zu Brems- oder Klimaanlagen. Im vergangenen Jahr starteten die technischen Weiterbildungen für den ÖAMTC, laufend werden Lehrlinge auf ihre Lehrabschlussprüfung vorbereitet und auch individuell abgestimmte Firmenintern-Trainings sind möglich. Denn wie sagte bereits Henry Ford: Erfolg besteht darin, dass man genau die Fähigkeiten hat, die im Moment gefragt sind.
Egal, ob Vertragswerkstatt oder freie Werkstatt, Mitarbeiter oder Chef.
Titelbild: Syda Productions/stock.adobe.com