Ihre Vorteile im Überblick
Mit einer Registrierung bei myWIFI können Sie Ihre Kontaktdaten und Ihr Profil ändern und jederzeit einen Überblick über Ihre WIFI-Kurse und Prüfungsergebnisse abrufen.
LOGIN / REGISTRIERUNG
Link kopieren
Link kopiert
Auf einer Fläche von rund 140 Fußballfeldern wächst in Kärnten Wein. Und es wird immer mehr. Das ist nur einer von vielen Gründen um sein Wissen über den Wein zu vertiefen. Das findet auch Horst Wild, Präsident des Kärntner Weinbauverbandes, und verrät mehr über die Stärken des regionalen Weines sowie die hohe Kunst der Verkostung.
Ein Glaserl Wein rundet ein Essen wunderbar ab. Doch oftmals fällt es im Restaurant oder im Geschäft schwer, die richtige Flasche dem eigenen Geschmack und der Stimmungslage entsprechend auszuwählen. Wer davon genug hat, hat zwei Möglichkeiten: Erstens ein Seminar über Wein im WIFI Kärnten besuchen oder zweitens zu einem Wein aus Kärnten greifen. Denn in den vergangenen Jahren ist der Weinbau rund um die heimischen Seen ganz schön gewachsen. Inzwischen gibt es an die 140 Hektar Rebfläche. Aber da eine Reihe von Weingärten erst angelegt wurde, sind noch nicht alle Flächen im Ertrag. Deshalb darf man sich in naher Zukunft sicher noch auf die eine oder andere köstliche Überraschung freuen. Von Qualität und Geschmack können die heimische Weine längst mit den „klassischen“ Wein-Bundesländern mithalten. Das bestätigt auch Horst Wild, der Präsident des Kärntner Weinbauverbandes. Bei günstigen Wetterbedingungen rechnet er heuer mit einer Erntemenge von rund 450.000 Flaschen.
Was Kärntner Wein besonders macht
Kärnten hat als Weinbaugebiet viele Vorteile. „Wir liegen geschützt durch den Alpen-Hauptkamm auf der Südseite der Alpen und haben dadurch mehr Sonne und Wärme. Wir liegen höher als die angrenzenden Weinbaugebiete in Italien und spüren die Auswirkungen der Klimaverschiebung weniger“, erklärt Horst Wild. Die Zukunft für Kärntner Weine sieht damit gut aus. „Es werden laufend neue Weingärten ausgepflanzt und damit wird in den nächsten Jahren die Weinmenge zunehmen“, prognostiziert der Experte. Der Weinbauverband hat aktuell 180 Mitglieder. Davon produzieren ungefähr 90 Betriebe staatlich geprüften Qualitätswein. „Der Weinbau in Kärnten findet hauptsächlich nebenberuflich oder als Hobby statt“, sagt Wild. Es gibt fünf bis zehn Betriebe, die hauptberuflich Weinbau betreiben.
Welche edlen Tropfen in den Alpen wachsen
Weißweinliebhaber freuen sich über das Angebot in Kärnten. Denn hier wächst zu 80 Prozent Weißwein. Die Hauptsorten sind Chardonnay, Weißburgunder, Grauburgunder, Sauvignon Blanc und Riesling. Beim Rotwein sind Zweigelt und Blauer Burgunder die vorherrschenden Sorten. „Es gibt auch eine Reihe von Winzern, die sich mit Weinbau mit pilzwiderstandsfähigen Rebsorten (PIWI-Sorten) beschäftigen, die sich durch deutlich geringeren Bedarf an Pflanzenschutzmitteln auszeichnen“, verrät Wild. Wer eine Ausbildung zum Diplom-Sommelier oder zum Sommelier Österreich absolviert, erfährt auch darüber mehr.
Eine bestimmte Sorte hervorzuheben, sei selbst für den Weinexperten kaum möglich. „Wein schmeckt am Besten in Begleitung von gutem Essen. Hier kann man selbst versuchen, einen passenden Wein zu finden oder sich in der Gastronomie beraten lassen“, sagt Wild. Deshalb ist es wichtig, dass die Mitarbeiter in der Gastronomie in Sachen Wein immer up to date und sich auch mit den neuen Weinen aus Kärnten vertraut machen.
Weinverkosten für Einsteiger
Sehen, riechen, schmecken. Ein Wein sollte mit allen Sinnen verkostet werden. Wie man das Erlebnis mit blumigen Worten beschreibt, kann man erlernen. Auch das Training von Geruchs- und Geschmackssinn ist möglich – sogar ohne Wein. „Es reicht, wenn Sie Früchte und Kräuter riechen, und essen, wenn sie bei uns reif sind. Viele der Geruchs- und Geschmackskomponenten im Wein kommen aus der Natur und lassen sich leicht zuordnen“, erklärt Wild.
Beim Weinkosten reicht es, wenn man sich zehn bis 15 Sekunden Zeit nimmt, konzentriert den Wein riecht und dabei versucht, die Gerüche zuzuordnen. Dann nimmt man einen Schluck und überprüft, ob sich die Gerüche im Geschmack fortsetzen und eine Harmonie herrscht. „Wenn dies zutrifft, hat man einen guten Wein im Glas“, sagt der Weinexperte.
Das Wichtigste aber ist: Wein kosten sollte Spaß machen! Und dabei zählen sowohl nette Mitkoster als auch das Ambiente. Wild empfiehlt daher: Eine helle Tischdecke oder Serviette ist günstig, damit man die Farbe und Klarheit des Weines schön sieht. Da der Geruch und der Geschmack des Weines weitere wichtige Kriterien sind, sollte man beim Weinkosten keine intensiven Geruchsquellen in der Nähe haben oder Salzgebäck und Ähnliches zu den Weinen essen.“
Selbst zum Weinexperten werden
Wer einmal in die Welt des Weines eintaucht, wird fasziniert sein vom vielfältigen Wissen. Das beginnt bei der Geschichte – Weinbau hat in Kärnten schon vor 1200 Jahren gegeben – geht über den Anbau und spezifische Gebiete bis hin zu Verarbeitung, fachlicher Lagerung und den Genuss. Echte Weinexperten sind dann in der Lage, Weine auszusuchen und zu empfehlen, die zum Essen und zur Stimmung passen. „Sie oder er sollten den Wein beschrieben können, woher er ist und wonach er riecht und schmeckt und warum es jetzt der richtige Wein ist“, klärt Wild auf. Eine schöne Aufgabe, vor allem für jene, die auch gerne Gastgeber sind – egal, ob in der Gastronomie oder im Privatbereich.
Als Eingeladener oder Gast liegt man mit einer guten Flasche niemals falsch. Speziell der Wein aus Kärnten eignet sich hervorragend als Geschenk oder Mitbringsel. Zu identifizieren ist der hochwertige Wein für Laien leicht. Da mehr als 90 Prozent der Kärntner Weine eine staatliche Prüfnummer für Qualitätswein haben, sind diese Weine an der rot-weiß-roten Banderole auf der Flasche erkennbar.
Passende Kurse am WIFI Kärnten finden Sie hier.
Portrait von Horst Wild persönlich zur Verfügung gestellt
Titelbild: KikoStock/stock.adobe.com