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Gesundheit & Kosmetik

Wie Düfte das Wohlbefinden beeinflussen

Orange hellt die Stimmung auf, Sandelholz harmonisiert und Manuka baut Stress ab: Düfte wirken auf Menschen – bewusst und unbewusst. Im WIFI-Diplomlehrgang Aromatologie tauchen Teilnehmer tief in die faszinierende Welt der Gerüche ein und lernen diese gekonnt im Alltag einzusetzen.

Montag morgens im Büro. Der Chef ist gestresst, die Kollegin genervt. Noch vor der ersten Pause hängt „dicke“ Luft über den Schreibtischen. Um so einen langen Arbeitstag gut und konzentriert zu überstehen, hilft der zarte Geruch von Rosmarin Cineol oder Salbei. Beide Öle wirken klärend, konzentrationsfördernd und gedächtnisstärkend.

Das weiß Petra Telesko. Die Villacherin hat bereits den WIFI-Diplomlehrgang Aromatologie absolviert und wendet das Erlernte vielfältig in der Praxis an. Ihr Mann und ihre Tochter sind Pharmazeuten und betreiben eine Apotheke. „Die Öle haben bei uns einen entsprechenden Platz an der Tara gefunden. Das Interesse der Menschen an dem Thema nimmt zu und auch unseren Angestellten konnte ich eine umfassende Schulung über ätherische Öle näherbringen“, erzählt Petra Telesko. Düfte begleiten sie von klein auf.

Die Lehre der Aromen in der Natur

Petra Telesko ist am Land in der Nähe des Waldes aufgewachsen, neben einem Wildbach. „Ich kann ihn noch heute riechen. Die Düfte der Bäume, der Pflanzen und der Erde haben mir stets das Gefühl des Einsseins mit der Natur gegeben“, sagt Telesko. Ein Geruch könne zum Beispiel eine Erinnerung an eine bestimmte, scheinbar vergessene Situation, zutage fördern. „Amten Sie bewusst den Duft eines Rosenstrauches ein, halten Sie inne und genießen Sie das Gefühl des Wohlbefindens – das ist pure Magie“, schwärmt Telesko.

Keine Magie, sondern das Wissen und die Lehre der Aromen in der Natur ist die Aromatologie. Diese umfasst auch die Anwendung aller ätherischen Öle und ist ein natürlicher Weg, um Gesundheit sowie eine positive Einstellung zu fördern und zu erhalten. Angefangen von der historischen Entwicklung über die biochemische Zusammensetzung, bis hin zum Herstellen eigener Aromaölmischungen und der Macht von Duftbotschaften sind beim WIFI-Diplomlehrgang ein Thema.

Der Inhalt des Lehrganges war für mich als Ganzes ein Erlebnis.

Besonders spannend war für sie die Zuordnung der chemischen Inhaltsstoffgruppen zu den ätherischen Ölen und deren Wirkweise auf körperlicher sowie psychischer Ebene. „Oder die Tatsache, dass man für ein Kilo ätherisches Melissenöl sechs Tonnen Pflanzenmaterial benötigt“, ergänzt Telesko.

Die Kraft der ätherischen Öle

In jedem Tropfen Öl steckt eine geballte Ladung an Pflanzenkraft. Mit ein Grund, warum fast alle ätherischen Öle nur in verdünnter Form mit einem Trägeröl in die Haut einmassiert werden dürfen. Trägeröle sind zum Beispiel Mandelöl, Avocadoöl, Olivenöl, Macadamiaöl oder das hochwertige Arganöl. Für eine Massagemischung für einen Erwachsenen mit normaler Haut reichen fünf Tropfen eines ätherischen Öls vermischt mit 20 ml eines Trägeröls.

Entspannungsbäder oder Umschläge sind weitere Anwendungsgebiete von Aromaölen. Bei Husten, Erkältungssymptomen und Heiserkeit helfen Inhalationen. „Dabei werden drei Tropfen Eukalyptusöl oder Teebaumöl in eine Schüssel mit sehr heißem Wasser gegeben. Bedecken Sie dann den Kopf mit einem Handtuch, halten Sie den Kopf über die Schüssel und atmen Sie die Dämpfe eine viertel Stunde lang ein“, empfiehlt die Absolventin des Aromatologie-Diplomlehrganges.

Bei Babys bis zu einem Jahr dürfen allerdings keine ätherischen Öle angewendet werden. Bei Kleinkindern und Schwangeren muss auf einen besonders sorgsamen Umgang mit den Aromaölen geachtet werden.

Duftende Tipps für den Alltag

Aromaöle wirken einerseits über die Haut und die Schleimhaut, andererseits über den Geruchssinn auf das vegetative und das zentrale Nervensystem. Damit haben Düfte auch direkten Einfluss auf die Stimmung und können Gefühle erzeugen. Mandarine, Orange oder Zitrone stärken zum Beispiel die Lebensgeister. „Sie sind stimmungsaufhellend und angstlösend“, erklärt Telesko. Warme Düfte wie Vanille, Tonkabohne, Rosenholz und Jasmin sind ausgleichend und harmonisierend.

Wer mit diesen Düften für ein angenehmes Raumklima sorgen will, sollte die ätherischen Öle immer mit Wasser in der Duftlampe verwenden – niemals pur! Telesko rät: „Achten Sie beim Kauf auf die Bezeichnung ‚100 % reines ätherisches Öl‘.“ Diese Bezeichnung entspreche der Ö-Norm. Das sei wichtig, weil sehr viele Produkte basierend auf synthetischen Ölen am Markt sind. „Synthetische Öle können zu Haut- und Schleimhautreizungen führen und haben keinen therapeutischen Effekt“, sagt Telesko.

Was viele zudem nicht wissen ist, dass ätherische Öle ein Ablaufdatum haben, auf welches geachtet werden muss. „Lagern Sie die Öle dunkel und kühl, aber nicht im Kühlschrank“, empfiehlt Telesko. So habe man an den Düften lange Freude und sie können ihre wohltuende Wirkung optimal entfalten.

Entspannung über die Nase

Als ausgebildete Drogistin arbeitete Telesko in der Kosmetikbranche und hatte vordergründig damit zu tun, dass es im Geschäft gut roch. „Der Duft der Kräuter und Essenzen war somit ein langjähriger, zu mir gehöriger Begleiter. Es war nur eine Frage der Zeit, um mein Vorwissen zu vertiefen“, sagt Telesko über ihren Entschluss den Aromatologie-Diplomlehrgang zu besuchen. Heute gibt sie ihre Erfahrungen und Tipps gerne weiter. Sollte es einmal beruflich zu einer großen Stressbelastung kommen, hat sie drei Düfte, die helfen: Der Geruch von Sandelholz mindert Reize. Neroli wirkt beruhigend und entspannend. Und Manuka stärkt die Nerven, baut Stress ab und stabilisiert. Egal, ob im Büro oder zu Hause.

Portrait von Petra Telesko persönlich zur Verfügung gestellt
Titelbild: Floydine/stock.adobe.com

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