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Gesundheit & Kosmetik

Kosmetik selbst gemacht – inklusive Rezepte

Täglich ist unsere Haut Umweltbelastungen ausgesetzt. Schmutzige und schlechte Luft sorgt oft für unerwünschte Hautreaktionen. Synthetische Substanzen in Spezialprodukten helfen hier nicht, sie schaden mehr. Aus diesem Grund ist das Thema über die Herstellung der eigenen Kosmetik aktueller denn je.

Was gehört zu den Grundlagen der Naturkosmetik?

Kosmetik herstellen kann sehr umfassend sein. Nicht nur Cremes und Salben für das Gesicht lassen sich aus Rohmaterialien zaubern, sondern auch Deos, Haarpflegeprodukte, Naturseifen und dekorative Kosmetik. Weil das Feld der natürlichen Kosmetik so groß ist, kommen zahlreiche Rohstoffe zum Einsatz, die eine essentielle Grundlage bilden. Hier spielt die Qualität eine entscheidende Rolle. Zu der elementaren Basis gehört aber auch eine achtsame Vorbereitung. Damit gemeint ist eine hygienische Zubereitung.

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Kosmetik herstellen: Ausgewählte Wirkstoffe

Die Wahl der Zutaten für natürliche Kosmetik kann jeder nach seinen individuellen Bedürfnissen anpassen. Im Vergleich zu industriellen Erzeugnissen in der Kosmetikbranche ergibt sich dadurch ein Vorteil. Menschen mit empfindlicher Haut können mit der Eigenherstellung nämlich bestimmte allergische Hautreaktionen vermeiden. Etwas Fachwissen ist allerdings schon notwendig, um sich mit der Wirkung der einzelnen natürlichen Wirkstoffe auseinanderzusetzen. Hierzu lohnt sich der Besuch eines Kurses, der  in die Welt der Naturkosmetik einführt. Bei der Wahl der zu verwendenden Rohstoffe sollten ausschließlich Bio-Produkte ausgewählt werden. Sie sind naturbelassen und in den meisten Fällen von hoher Qualität. Beispielsweise kann Bienenwachs für Salben oder Cremes bei einem Imker erworben werden.

Doch auch ein Ausflug in die Natur lohnt sich, denn was in der Natur wächst, ist auch dort zu holen. Ohne eine großangelegte Suche starten zu müssen, finden sich zahlreiche Wildkräuter. Vom bekannten Löwenzahn über schwarzen Holunder bis hin zu Schöllkraut bietet die Kräutervielfalt alles was das Herz begehrt. In diesem Zusammenhang ist es sinnvoll, sich einen Wildpflanzen-Erntekalender anzulegen.
Kommt es zur Eigenherstellung von Cremes, Seifen und Salben, gehört auch die Beigabe von unterschiedlichen Ölen dazu. Mit der Beigabe entsprechender Heilkräuter (z.B. Efeu oder Johanniskraut) lassen sich Ölauszüge auf diese Weise hervorragend selbst herstellen. Bei Seifen führt die Beigabe von Öl zu einem bestimmten Ölgehalt für Haut und Haar, während sich die Kräuter in ihrer speziellen Wirkung frei entfalten können.

Was gehört zur achtsamen Vorbereitung?

Um das Ziel einer sauberen Kosmetik zu erreichen, steht die Einhaltung hygienischer Maßnahmen an vorderster Front. Nicht nur die Hände müssen sauber sein, sondern auch alle Gegenstände, die mit den natürlichen Rohmaterialien in Berührung kommen. Verunreinigte Dosen oder schmutzige Oberflächen verringern die Haltbarkeit des eigens hergestellten Produktes. Um dies nicht zu vergessen, ist die Einführung einer Hygiene-Routine sinnvoll. So kann beim Anrühren und der generellen Bearbeitung nichts schiefgehen.

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Natursalben und Hautcremes herstellen

Viele Menschen haben eine empfindliche Haut. Oftmals sind die herkömmlichen Drogerieprodukte viel zu aggressiv für die zarten Hautstrukturen. Mit selbst hergestellten Salben und Cremes kann jeder sein Produkt nach den Bedürfnissen seiner Haut ausrichten. Die ältesten Heilmittel der Welt bestehen hierbei aus halbfesten bis weichen Mischungen, die sich leicht auf die Haut auftragen lassen. Weil sie besonders streichfähig sind, können die Hände das Gesicht beim Auftragen sanft massieren. Insbesondere Salben kommen bei trockener Haut, Wundheilung und der Regenerierung der oberen Hautschichten zum Einsatz. Dabei ist es keineswegs schwierig, eine Salbe selbst anzumischen. Die Basic-Salbe braucht einfach nur Öl und Bienenwachs.

Das Anrühren von Hautcremes hingegen sieht schon etwas aufwendiger aus. Neben Fett kommt hier noch Wasser ins Spiel. Fettphase und Wasserphase kommen in einen kombinatorischen Austausch, der die Haut mit zusätzlicher Feuchtigkeit versorgt und das Auftragen wasserlöslicher Wirkstoffe erlaubt. Besonders hier ist auf eine saubere Verfahrensweise beim Herstellungsprozess zu achten, weil die Wasserphase einen guten Nährboden für unerwünschte Bakterien darstellt. Bei der Creme-Herstellung sind die wichtigsten Vertreter verschiedene Basis- und Wirkstofföle. Zu den Wirkstoffölen zählen z. B. Nachtkerzenöl oder Arganöl. Basisöle können Raps-, Mandel-, Sesam-, Lein- oder Olivenöle sein. Dann kommt die Grundzutat Wasser hinzu. Das darf Rosenwasser, Tee oder Sud sein. Für eine emulgierende Wirkung können Wachs oder Lanolin zur Anwendung kommen.

Einfaches Rezept für eine Harzsalbe mit heilender Wirkung:

  • 40 g Harz aus der Apotheke
  • 80 ml Olivenöl
  • 20 g Bienenwachs
  • ätherisches Öl (z. B. Teebaumöl)
  • verschließbares Behältnis

Öl, Harz und Bienenwachs in einem Topf erhitzen und schmelzen lassen. In heißem Zustand in das Behältnis füllen und auskühlen lassen. Im lauwarmen Zustand können einige Tropfen des ätherischen Öls hinzu gegeben werden (3-5 Tropfen).

Bio-Deos herstellen


Der berufliche Alltag bringt nicht selten auch Stress mit sich. Da kommt der Körper schon mal ins Schwitzen. Aber nicht jeder verträgt das herkömmliche Deo aus dem Drogeriemarkt. Oft reagiert die Haut auf diese Produkte gereizt oder es brennt und juckt wie verrückt. Die Welt der Kosmetik hält auch hierfür hautfreundliche Lösungen parat. Der störende Geruch von Schweiß lässt sich nämlich auch mit natürlichen Wirkstoffen erfolgreich bekämpfen. Auf Substanzen wie Triclosan, EDTA und Aluminiumsalze ist aber unbedingt zu verzichten. Alles was der Naturfreund braucht, ist ein leerer Deoroller, Natron, etwas Speisestärke und nach Belieben etwas Teebaum- oder Lavendelöl. Die Öle sorgen für einen ansprechenden Duft und eine bessere antibakterielle Wirkung. Wer das feste Deo in Form eines Deo-Bars bevorzugt, braucht Shea- und Kakaobutter, Kokosöl, Heilerde und einige wenige Tropfen eines ätherischen Öls. Ist hier der leere Deostick nicht zur Hand, dann helfen zur Not auch Backförmchen.

Einfaches Rezept für ein Deo:

  • 100 ml Wasser
  • Natron
  • 1 bis 2 Teelöffel Speisestärke
  • nach Bedarf ätherische Öle für einen angenehmen Duft

Wasser in einem Topf erhitzen und die Speisestärke unterrühren. Beim Abkühlen zwei Teelöffel Natron und fünf Tropfen eines ätherischen Öls dazugeben. Umrühren und in einen leeren Deoroller umfüllen.

Haarpflegeprodukte herstellen


Die gesunde Haarpracht ist unser tägliches Aushängeschild. Haare brauchen die richtige Pflege, um ein gesundes Erscheinungsbild zu erzeugen. Für das eigene Wohlbefinden sind selbstgemachte Haarpflegemittel zu empfehlen. Es ist schließlich kein Geheimnis, dass industriell hergestellte Shampoos alles andere als gesund sind. Ein Shampoo-Ersatz lässt sich leicht mit Roggenmehl, Lavaerde und Natron erzeugen.

Fazit

Kosmetik herstellen ist nicht schwer. Es erfordert jedoch einige Kenntnisse über Hygiene und über die zu verwendenden natürlichen Kräuter, Pflanzen und Öle. Jedes Kraut und jede Pflanze kann eine andere Wirkung entfalten. Zudem kommt es immer auch auf das individuelle Bedürfnis der Haut an, an der sich die Zusammensetzung der selbst hergestellten Kosmetik orientiert.

Titelbild: Corinna Gissemann/stock.adobe.com

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