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Technik

Kaderschmiede für die besten Jungschweißer des Landes

Vom Auto bis zum Kühlschrank – in zahlreichen Alltagsgegenständen steckt hochwertige Schweißtechnik. Diese kann am WIFI Kärnten erlernt werden. Junge Talente werden sogar für Wettbewerbe trainiert und bekommen weltweit Anerkennung für ihre Spitzenleistungen.

„Ein guter Schweißer wird immer einen Job haben“, ist WIFI-Schweißwerkmeister Anton Paulitsch überzeugt. Nicht einmal Roboter sind eine Konkurrenz. Denn diese werden überwiegend dort eingesetzt, wo große Stückzahlen gefertigt werden oder es extrem hohe Belastungen zum Beispiel durch Hitze gibt. „Dass in diesen Bereichen der Schweißer entlastet wird, ist vollkommen richtig“, sagt Paulitsch. Aber in allen anderen Bereichen werden Handschweißer trotz fortschreitender Technologie immer gebraucht, zum Beispiel bei der Fertigung von Kleinteilen oder Kleinserien. Und das quer durch alle Branchen. Denn fast überall steckt Schweißtechnik drin. Von der Automobilindustrie über den Betonpumpen- oder Kesselbau bis hin zur Forsttechnik oder einem Sägewerk.

Schweißerausbildung am Puls der Zeit

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Ausgebildet werden die Kärntner Schweißer am WIFI, das in modernste Werkstätten und Geräte investiert. „Als Ausbildner müssen wir mit der Zeit gehen“, sagt Paulitsch. Das gilt nicht nur für die Technik. Auch das Ausbildungs- und Kursangebot wird stetig individuell an die Bedürfnisse der Wirtschaft angepasst. So kann das Schweißen in geförderten Tageskursen, bei Abendkursen, Prüfungsvorbereitungen, Zertifizierungen oder Wettbewerbstrainings erlernt und vertieft werden.

Ein besonderes Augenmerk legen die Ausbildner auf die Förderung von jungen Talenten. So werden direkt im WIFI Lehrlinge aus verschiedensten Betrieben auf die ISO-Prüfung vorbereitet. Jeder Schweißer, der in Praxis arbeiten möchte, braucht eine solche Zertifizierung, die alle drei Jahre aufgefrischt werden muss. Lehrlinge können diese bereits innerhalb der Lehrzeit absolvieren und damit nach Bundesheer oder Zivildienst sofort in einem Betrieb als Schweißer beginnen. Dabei handelt es sich um eine weltweit anerkannte Zertifizierung, die mit einer praktischen und theoretischen Prüfung einhergeht.

Das Zertifikat EN ISO 9606/1, ausgestellt vom TÜV-Österreich, ist für Stahl, EN ISO 9606/2 für Aluminium. „Wir unterstützen jeden, der die Prüfung schaffen will“, sagt Paulitsch. Aber dafür braucht es hervorragende Kenntnisse in Theorie und Praxis. „Unsere Teilnehmer kennen das Regelwerk und wissen nach dem Kurs auch, was sie damit in der Praxis anfangen“, erklärt Paulitsch. Das schätzen Prüfer und Betriebe gleichermaßen.

Jungschweißer am Weg nach oben

Prüfungen oder Wettbewerbe sind Situationen, in denen es auch eine gewisse Aufregung oder Nervosität gibt. Gute Schweißer dürfen sich dabei aber nicht von ihrer Arbeit ablenken lassen. Denn ist die Konzentration beim Schweißen nur einen Augenblick weg, kann das verheerende Konsequenzen haben. Wenn bereits Lehrlinge an Wettbewerben teilnehmen, lernen sie früh den Umgang mit solchen Situationen – und sind es gewohnt vor anderen ihr Bestes zu geben. Im WIFI Kärnten werden Lehrlinge von erfahrenen Trainern für Schweißwettbewerbe trainiert und konnten für ihre Leistungen bereits weltweit Trophäen einheimsen. Angefangen von den Landes- und Bundeswettbewerben der „Jugend-Schweiß-Masters“ bis hin zu den Austrian Skills oder dem Weldcup (Welding = Schweißen). Darauf ist Paulitsch besonders stolz.

„Wir waren mit unseren Weld-Teilnehmern bereits in China. Aber auch in Europa schneiden sie immer wieder sehr gut ab“, berichtet Paulitsch. Bei solchen Wettbewerben lernen die Lehrlinge sehr viel, gewinnen an Selbstvertrauen und können erste Kontakte zur großen Schweißer-Community knüpfen.
 

"Einige unserer Jungschweißer sind bereits in führenden Positionen und haben Jobs in der ganzen Welt."

Das sei auch das schöne am Beruf des Schweißers: Mit einer entsprechender Ausbildung stehen unterschiedliche Karrierewege offen. „Die Schweißtechnik ist umfangreich und bietet Abwechslung“, das weiß Paulitsch aus eigener Erfahrung. Er selbst ist seit über 40 Jahren in der Branche. Langweilig wurde es ihm nie. Seinen Kursteilnehmern übrigens auch nicht. Nach vier Stunden in der Werkstätte hört er oft, wenn es an das Zusammenräumen geht: „Was? Schon wieder vorbei?“

Was gute Schweißer ausmacht

Interesse am Beruf, handwerkliches Geschick und Gesundheit. Das braucht es, um als Schweißer erfolgreich zu sein. Egal, ob als Mann oder Frau. „Aber man darf nicht nur sehen, dass es ein lukrativer Job ist. Man muss sich damit wirklich identifizieren können, denn es ist auch anstrengend“, weiß Paulitsch. Qualifizierte Fachkräfte werden von den Firmen dringend gesucht. Deshalb haben die meisten Teilnehmer noch vor Kursende eine Zusage von Betrieben in der Tasche. „Es ist ein attraktiver Beruf für junge Menschen, aber auch Umsteiger“, bestätigt Paulitsch. Im Metallschweißen sind die Werkstätten des WIFI perfekt aufgestellt.

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Top Schweißverfahren praxisnah vermittelt

„Wir haben die neueste Technologie für das Aluminiumschweißen im Haus und sind kärntenweit Vorreiter bei Schutzgasmaschinen“, erzählt Paulitsch. Jedes Schweißverfahren hat andere Herausforderungen. Zum Metallschutzgasschweißen gehört das Metallschweißen mit inerten Gasen (MIG) und Metallschweißen mit aktiven Gasen (MAG). Quasi so etwas wie Allrounderverfahren, mit denen sich verschiedene Materialien verbinden lassen. Gearbeitet wird mit einer abschmelzenden Draht-Elektrode. Beim WIG-Schweißen (Wolfram-Inertgasschweißen) hingegen wird mit einem Brenner gearbeitet und mit der anderen Hand das Füllmaterial hinzugegeben. Eine andere Technik, die auch andere Schutzausrüstung erfordert. Zusätzlich zu diesen gängigen Schweißtechniken wird am WIFI auch Autogenschweißen sowie Elektrodenschweißen (Lichtbogenhandschweißen oder E-Handschweißen) trainiert.

„Zurzeit boomt Aluminium“, verrät Paulitsch. Diesem Trend wird das WIFI gerecht. Aber auch bei Stahl wird aufgrund der Nachfrage auf Feinkorn gesetzt. Das ist Stahl, welcher eine höhere Festigkeit hat und zum Beispiel für Seilbahnen verwendet wird. Bei Schweißwerkmeister Paulitsch sitzt bereits jeder Handgriff. Im Nu hat er Gerät, Werkstück und Schutzausrüstung vorbereitet. Und alle Schweißtechniken anschaulich und einfach verständlich erklärt. Wie ein Künstler arbeitet er mit dem flüssigen Metall und zieht feinste Nähte. Vorbildhaft für jeden Jungschweißer.

Passende Kurse am WIFI Kärnten finden Sie hier auf einen Blick.

Schweißwerkmeister Anton Paulitsch bei der Arbeit

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Fotocredit: WIFI Kärnten/Anita Arneitz

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