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Bei vielen Gemälden läuft dem Betrachter direkt das Wasser im Mund zusammen und er bekommt großen Appetit darauf, die aufgemalten Früchte und Blüten zu verspeisen. Bei essbarer Tortendekoration ist das sogar möglich.
Filigrane Blüten und Blätter, Früchte und andere kunstvolle Elemente werden in detaillierter Handarbeit gefertigt, sodass sie täuschend echt aussehen. Sie schmücken jede Torte und machen sie dadurch zu einem essbaren Kunstwerk. Aber wie entsteht so eine imposante Torte? Wie werden die kunstvollen, filigranen Verzierungen angefertigt? Woraus bestehen sie? Und welche Motive sind möglich? Das erfahren Sie in diesem Blogbeitrag.
Backen liegt im Trend
Klassische und moderne Torten sind wieder schwer im Kommen: sei es für eine Hochzeit, für eine Taufe, zum Geburtstag oder Valentinstag – Süßes liegt im Trend. Immer mehr Tortenliebhaber machen ihre Leidenschaft zum Hobby und werden in ihrer Freizeit zu versierten Zuckerbäckern. Beliebter denn je sind sogenannte Fondant- oder auch Motivtorten. Sie sind mit einer Schicht Fondant oder Marzipan eingedeckt. Das bedeutet, dass sie mit einer dünnen Schicht dieser Masse umwickelt werden, damit die Torte eine einheitliche und glatte Ummantelung erhält.
Diese Torten werden häufig durch aufwändige Tortendekorationen zum absoluten Hingucker. Echte Blüten und bunte Blumen sind das Highlight auf jeder Torte, aber leider können sie oft nicht direkt als Tortendekoration verwendet werden, weil nahezu alle gezüchteten Blumen, die man in einer Gärntnerei kaufen kann, mit Spritzmitteln verunreinigt sind. Abhilfe schaffen Blumen aus Zucker oder Eiweißspritzglasur. Zuckerblumen sehen täuschend echt aus und sind auch noch genießbar. So können auch eigentlich giftige Blumen wie Maiglöckchen oder Fingerhut aus Zucker nachgebildet werden und als Dekoration auf einer Torte ihren Platz finden. Großer Beliebtheit erfreuen sich auch leuchtend gelbe Sonnenblumen, bunte Gerbera oder, der Klassiker unter den festlichen Blumen, die zarte Rose. Auch ein blühender Barbara-, Kirschblüten- oder Löwenmäulchenzweig kann 1:1 nachgebildet und als Tortendekoration verwendet werden. Sogar Früchte, die noch an den Zweigen hängen, sind dank lebensmittelechter Drähte ein Kinderspiel für (Hobby-)Konditoren.
Woraus besteht essbare Tortendekoration?
Es gibt mehrere Möglichkeiten, essbare Tortendeko herzustellen. Fondant oder Marzipan sind beispielsweise gut geeignet für die Herstellung von süßen Dekorationselementen. Beide Massen sind eher kompakt und lassen sich gut formen und modellieren. Für Motivtorten werden Deko-Elemente wie z.B. kleine Tiere, Sterne, Blüten usw. aus Fondant in Handarbeit hergestellt. Fondant ist eine gut formbare Masse, die nach einiger Zeit fest wird. Das liegt an den Inhaltsstoffen wie Zucker, Glycerin und vor allem dem Verdickungsmittel Carboxymethylcellulose (CMC). Es wird beispielsweise auch bei der Herstellung von Kaugummis verwendet. Es ist besonders dehnbar und härtet an der Luft aus.
Für filigrane Blüten eignet sich aber besser spezielle Blütenpaste. Der CMC-Anteil in Blütenpaste ist deutlich höher, weshalb viele (Hobby-)Bäcker und Konditoren Blütenpaste für die Herstellung von Zuckerblumen verwenden. Blütenpaste lässt sich hauchdünn ausrollen. Sie kann so dünn sein, dass sie beinahe durchscheinend ist. Je feiner die Masse ausgerollt wird, desto schneller härtet sie auch aus. Bei der Verarbeitung von Blütenpaste ist daher schnelles Arbeiten notwendig. Zur Sicherheit kann die ausgerollte Masse während der Arbeit mit einem Stück Klarsichtfolie abgedeckt werden. So bleibt sie länger weich und kann gut verarbeitet werden.
Die Blüten werden mit einem Cutter oder einer Ausstechform ausgeschnitten. Mit einem Modellier-Pad und Werkzeug können sie in die gewünschte Form gebracht werden. Etwas essbare Puderfarbe verleiht den fertigen Elementen eine täuschend echte Optik bevor die einzelnen Kleinteile zu einem imposanten Bouquet gebunden werden können. Damit ein ganzes Gesteck hält, werden oftmals lebensmittelechte Drähte verwendet. Um einzelne Blätter anzubringen, wird auch gerne Zuckerkleber verwendet.
Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt
Wenn es um Tortendekorationen geht, sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Die Torte kann in einen rechteckigen Fußballplatz, eine karge Mondlandschaft oder auch eine farbenprächtige Blumenwiese verwandelt werden. Im Prinzip können Sie nahezu jede erdenkliche Form aus Fondant oder Zuckerpaste modellieren. Blumen sind für den Anfang eine gute Wahl.
Die essbare Tortenkunst sieht oft nach viel Fleiß und Arbeit aus – was sie meistens auch ist. Verschiedene Hilfsmittel wie etwa Ausstecher, Cutter oder Modellier-Pad können die Arbeit erleichtern. Teilweise können Bestandteile der Tortendekoration, wie beispielsweise Stängel oder Staubgefäße von Blumen, auch im Fachhandel gekauft werden. Das erleichtert es, Blüten wie Callas und Lilien, die durch ihre großen Staubgefäße auffallen, nachzubilden. Beherrscht man einmal die Grundlagen der essbaren Tortendekoration, kann man jede erdenkliche Form modellieren und so eine richtige Traumtorte für jeden Anlass erschaffen.
Was benötigt man für essbare Tortendeko?
Neben dem nötigen Know-how und Equipment wie Blütenpaste, Modellierwerkzeug, Farbe, Zuckerkleber etc. sind außerdem handwerkliches Geschick, Kreativität und Geduld erforderlich, um beeindruckende Tortenkunstwerke herstellen zu können. Auch viel Platz ist von Vorteil, wenn Sie eine Torte professionell dekorieren möchten.
Damit Ihre Torte perfekt und faltenfrei mit Fondant überzogen ist und Ihre Zuckerblumen täuschend echt aussehen, ist viel Übung notwendig. Auch wenn Sie die Grundtechniken schon beherrschen, gibt es viele Tricks und Kniffe, die Ihnen dabei helfen können die perfekte Torte zu kreieren. Einige davon werden sogar im WIFI-Kurs „Essbare Kunst – Tortendekoration“ verraten.
Tipps & Tricks vom Profi
Sie haben sich schon immer gefragt, wie man zauberhafte Tortendeko herstellt? Vielleicht wollten Sie auch schon einmal selbst zu einem festlichen Anlass eine Traumtorte zaubern? In unserem Tortendekorationskurs lernen Sie von einem echten Profi alles, was Sie zur Herstellung von essbarer Tortenkunst wissen müssen. In einer kleinen Gruppe lernen Sie unter der fachmännischen Anleitung in zwei Tagen, wie Sie eine richtige Eiweiß-Spritzglasur herstellen und damit Torten verzieren, wie Sie eine Torte schön gleichmäßig mit Fondant überziehen, die professionelle Herstellung von Zuckerblüten u.v.m. Das Verzieren der Torten steht dabei immer im Vordergrund. Deshalb werden im Kurs auch Torten-Dummys verwendet. Das sind Torten aus Styropor, die zum Üben und Präsentieren von Tortendeko bestens geeignet sind. Die Dummys werden mit etwas Buttercreme eingestrichen und anschließend mit Fondant überzogen. Auf dieser Basis können Sie dann Ihre selbst gemachte Blütenpracht verteilen und lernen so, wie sie die Blüten perfekt auf der Torte positionieren und fixieren können.
Essbare Tortenkunst ist also nicht nur für das Auge ein wahres Vergnügen, sondern auch für den Gaumen. In der Regel können alle verwendeten Dekoelement auch verzehrt werden. Filigrane Blüten, Zweige und Co. lassen sich aus der Zuckermasse Fondant bzw. Blütenpaste herstellen.
Haben auch Sie Lust bekommen, Ihre Traumtorte für den nächsten feierlichen Anlass selbst zu gestalten? Das WIFI Kärnten bietet einige Kurse an, in denen Sie lernen, wie Sie selbst Blüten und andere essbare Tortendeko-Elemente modellieren und damit eine beeindruckende Torte erschaffen können:
Titelbild: MNStudio/stock.adobe.com